
Abdullah Sahin (r.) erzielte einen Treffer für Eintracht Werne. © Thomas Peek
Zwei Platzverweise bei Eintracht-Sieg: Eintracht Werne gegen TSC Hamm wird zu wilder Partie
Fußball
Eintracht Werne gewinnt dank einer starken ersten Hälfte. Die Gastgeber vom TSC Hamm beenden das Spiel zu neunt. Abdullah Sahins Treffer reicht nicht zur Torjägerkrone.
Die intensive Partie beim Tabellenzweiten des Türkischen SC Hamm kann Eintracht Werne dank zweier Tore in der ersten Spielhälfte für sich entscheiden. Für die Vizemeisterschaft reichte dies ebenso wenig wie für die Torjägerkrone der Liga für Abdullah Sahin.
Kreisliga A1 Unna-Hamm
TSC Hamm – Eintracht Werne
0:2 (0:2)
Das Spiel begann mit einem echten Feuerwerk der Eintracht-Offensive. Zunächst trafen Samet Sahin und Kapitän Enes Akyüz (2., 5.) nur den Pfosten, dann verfehlten die starken Schüsse von Akyüz und Abdullah Sahin nur knapp ihr Ziel (7., 9.). Erst in der 13. Spielminute kamen die Hausherren vom TSC zu ihrer ersten guten Torgelegenheit.
Wenige Minuten später folgte eine strittige Aktion: Samet Sahin wurde auf der Strafraumlinie von den Beinen geholt und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Das lautstarke Veto der TSC-Spieler blieb unbeachtet und Sami Schebab konnte den Ball unten rechts im gegnerischen Gehäuse unterbringen. Die zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente Führung der Eintracht.
In der Folgezeit konnten die Evenkämper das Tempo der Anfangsphase nicht halten, doch die Feldvorteile waren immer noch vorhanden. Nur einmal kamen die Hausherren in der ersten Hälfte noch zu einer guten Gelegenheit.
Die Verletzung eines TSC-Spielers sorgte kurz darauf für eine fast fünfminütige Pause. Nachdem der Spieler vom Platz getragen wurde, ging es weiter und die Eintracht gab zum Ende der ersten Hälfte noch einmal Volldampf.
Zwei Großchancen von Samet Sahin hatten nicht den gewünschten Erfolg, doch Abdullah Sahin gelang in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte das 2:0 aus Sicht der Evenkämper. So konnte er das Duell gegen den herauslaufenden TSC-Keeper gewinnen und den Ball erfolgreich einschieben.
In der zweiten Spielhälfte sahen die knapp 80 Zuschauer im Union-Stadion ein völlig anderes Spiel. Großchancen waren nun auf beiden Seiten ein seltenes Gut. Nun war es der Gastgeber, welcher die größten Feldvorteile besaß, ohne sie jedoch dabei in Tore ummünzen zu können.
Der Spielfluss litt auch durch die immer öfter stattfindenden Fouls und Nicklichkeiten. Dabei kochten die Emotionen sowohl auf dem Platz, als auch auf den Rängen immer weiter auf. „Jede Kleinigkeit wurde von den Zuschauern kommentiert, von den Spielern, von den Trainern“, ärgerte sich Eintracht-Spielertrainer Kocabas nach dem Spiel.
Nach einer Ampelkarte in der 74. Minute spielte der TSC Hamm nur noch zu zehnt und ab der 84. Minute dann sogar zu neunt. Der Torhüter der Hausherren sah die Rote Karte, nachdem er den Werner Angreifer zurückzog, obwohl dieser mit dem Ball bereits vorbei war. Alle möglichen Wechsel waren bereits ausgeschöpft, sodass ein Feldspieler ins Tor musste.
„Wir wollten die Saison vernünftig zu Ende spielen. Mir war klar, dass das Spiel komplett hitzig wird, da das Hinspiel auch schon hitzig war. Es hat genau meine Erwartungen getroffen“, so Kocabas nach dem Spiel. „Ich glaube, im Endeffekt war es ganz klar ein verdienter Sieg.“
Der Schiedsrichter, welcher zuvor auf dem Platz bereits mehrfach diffamiert wurde, wurde von den Zuschauern auch nach dem Spiel noch intensiv beleidigt. Ob dies ein Nachspiel hat, war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss.
Für Abdullah Sahin reichte es trotz Treffers nicht für den Titel des Torschützenkönigs. Diesen Titel holte sich Kamens Engin Duman aufgrund seiner sechs Treffer im letzten Saisonspiel.
Eintracht: Rafalski – Sari, Akyüz (89. Bulut), Schebab, A. Sahin, Kavakbasi, S. Sahin (70. Adas), Isikli (80. Samardzic), Saadouni, Kocabas (89. Schäfer), Akalin
Tore: 0:1 Schebab (19., FE), 0:2 A. Sahin (45.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte TSC (74.), Rote Karte TSC (84.)
Gebürtiger Emsländer, seit vielen Jahren jedoch im Münsterland heimisch. 2020 ein Buch mit Berichten und Fotos von Fußballreisen in mehr als 40 Länder veröffentlicht und seit 2021 bei den Ruhr Nachrichten. Zunächst als freier Mitarbeiter für die Lokalredaktion Werne/Herbern tätig, dann parallel dazu auch für den Lokalsport - natürlich im Bereich Fußball.