Weihnachten und Neujahr sind vorüber, und auch die Verschnaufpause für die heimischen Fußball-Landesligisten neigt sich dem Ende zu: Am kommenden Dienstag stehen der Werner SC und der SV Herbern das erste Mal im Jahr 2020 zum Training auf dem Platz. Den Einstieg in die Vorbereitung handhaben die Rivalen verschieden – doch die Zielsetzung für die Rückrunde ist ähnlich.
Der WSC, aktuell Tabellenvierter, hat schon eine gewisse Tradition. „Das erste Training ist immer Fünf gegen Zwei, Alt gegen Jung“, berichtet Trainer Lars Müller. „Das wissen die Jungs auch. Wer da was anderes erwartet, der war die letzten Vorbereitungen nicht dabei.“ In den darauf folgenden Einheiten kommt dann die Fitness der Spieler auf den Prüfstand.
Seit dem letzten Ligaspiel am 8. Dezember (1:3-Heimniederlage gegen Viktoria Heiden) standen die SC-Spieler nicht mehr gemeinsam auf dem Feld. „Wir müssen konditionell natürlich gucken, wo die Jungs stehen. Ich gehe davon aus, dass die halbwegs fit aus der Pause kommen, aber das trifft ja auch nicht immer auf jeden zu“, erklärt Müller. „Wir müssen gucken, dass wir alle auf ein Fitnesslevel kommen und uns dann mannschaftstaktisch weiterentwickeln.“
Sechs Freundschaftsspiele vor dem Rückrundenstart
Um für den Rückrundenstart beim Tabellendreizehnten TuS Altenberge am 16. Februar Spielpraxis zu sammeln und bestmöglich vorbereitet zu sein, haben die Werner sechs Freundschaftspartien geplant.
Der Trainer erklärt das Konzept: „Tests sind immer wichtig, Training ist aber genauso wichtig. Es gibt ja immer verschiedene Varianten, entweder spielt man viel oder wenig. Ich finde das gut mit fünf, sechs Spielen, dass man zwischen den Partien immer ordentlich trainieren kann.“
Im bisher letzten angesetzten Test vor der Liga-Partie gegen Altenberge trifft die Müller-Elf dabei auf den Westfalenligisten Lüner SV – ein echter Gradmesser. „Gegen einen Westfalenligisten wird man dann hoffentlich auch anders gefordert, als gegen unterklassige Gegner. Es ist schon das Ziel, dass man sich da mal streckt und sieht, wo noch Grenzen sind oder was vielleicht auch schon richtig gut läuft.“
Apropos Ziel: Einen bestimmten Tabellenplatz für das Saisonende fassen die Werner nicht ins Auge. „Dass wir uns mannschaftstaktisch weiterentwickeln wollen, ist klar“, sagt Müller. „Unabhängig von irgendwelchen Ergebnissen wollen wir besser als in der Hinrunde spielen. Dass das punktemäßig schwer wird, ist uns klar, dafür waren wir in Teilen der Hinrunde zu gut. Aber in der Art und Weise zu spielen, wollen wir uns weiterentwickeln. Dass wir dabei auch immer Punkte holen wollen, ist klar, aber dazu gehört auch immer ein Gegner.“
Sein Verbleib beim WSC über das Saisonende hinaus ist unterdessen noch nicht final in trockenen Tüchern. „Die Tendenz geht schon dahin, klar, aber es ist noch nicht durch. Wir gucken mal, was die nächste Zeit bringt“, sagt Müller.
SV Herbern startet familiär in die Rückrunde
Familiär beginnt unterdessen der SV Herbern die Vorbereitung: „Sonntag geht’s los, dann starten wir mit einem gemeinsamen Frühstück in die Rückserie“, kündigt SVH-Coach Holger Möllers an. Seit dem 5:2-Auswärtserfolg beim Tabellenzweiten SV Rot-Weiß Deuten am 8. Dezember liegt der Trainingsbetrieb auf Eis, oder vielmehr Matsch. Etwas Spielpraxis und Rückenwind konnten die Blau-Gelben zum Jahresstart in der Halle sammeln, als der Landesliga-Fünfte (punktgleich mit dem WSC) souverän den Davertpokal gewann. Am kommenden Dienstag stehen die Herberner dann erstmals auch wieder auf dem Platz.
Dort stehen auf dem Trainingsplan „ein paar Basics und Grundlagenausdauer, damit wir zum Rückrundenstart auf den Punkt fit sind“, erklärt Möllers. Helfen sollen dabei beginnend mit dem Test beim SV Drensteinfurt am Sonntag, 19. Januar, auch laut aktuellem Stand sieben Freundschaftsspiele.
Am 16. Februar geht es für die Herberner in der Liga dann auf heimischem Boden um 15 Uhr gegen den Tabellenzehnten SG Borken weiter. Einen bestimmten Tabellenplatz als Ziel haben die Blau-Gelben nicht.
„Wir wollen im Grunde genommen schauen, dass wir die positive Entwicklung, die die Mannschaft in der Hinserie genommen hat, festigen, und den einen oder anderen Spieler weiter an die Landesliga heranführen“, erläutert der am Saisonende scheidende Möllers. „Gerade die A-Jugendlichen, die wenig Spielzeit hatten in der Hinserie, die ein Stück weiter an den Seniorenfußball heranzuführen, ist unser Ziel.“
Freischeine gibt es dabei aber für niemanden. „Wer mehr Spielzeit bekommt, zeigt sich in der Vorbereitung“, kündigt Möllers an: „Das müssen sich die Jungs durch gute Trainingsleistungen verdienen.“
Konstant besser Fußball spielen, aber keinen bestimmten Tabellenplatz im Blick: Die Zielsetzung der aktuell punktgleichen Rivalen Werner SC und SV Herbern für die Rückrunde ähnelt sich sehr. Der Klub, der in den nächsten Wochen der Vorbereitung besser zurück in den Wettkampfmodus findet, hat dafür schon einmal die passende Ausgangsposition geschaffen.