Für Miles Gottschlich und den SV Stockum wird es schon früh im Jahr ernst.

© Johanna Wiening

„Wir haben nur unseren Stolz zu verlieren“: SV Stockum startet seine Rettungsmission

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Das Nachholspiel gegen den BV Hamm ist die erste echte Feuerprobe für Miles Gottschlich und den SV Stockum. Das neue Team konnte sich kaum einspielen, jetzt geht der Blick aber nur nach vorne.

Stockum

, 04.02.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es wird ernst für den SV Stockum. Nach dem großen Umbruch Anfang des Jahres und einer Vorbereitung mit guten Ansätzen, aber auch mit weniger Testspielen als erhofft, steht am Wochenende das erste Ligaspiel für die Elf von Miles Gottschlich an. Mit dem BV Hamm empfängt das Schlusslicht der Kreisliga A1 Unna-Hamm eine Mannschaft aus dem oberen Mittelfeld – und einen alten Bekannten.

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Denn im Nachholspiel kehrt mit Marvin Böhme der Spielertrainer der vergangenen Monate zurück an die Boymerstraße, keine zwei Monate nach seinem Abschied. Eine zusätzliche Motivation, vor allem für die wenigen aus der Hinrunde verbliebenen Spieler im Stockumer Kader?

SV Stockum will auf Sieg spielen

„Ein bisschen schon, glaube ich. Wirklich böses Blut gab es ja nicht mit Marvin, aber Punkte hat er als Trainer eben auch nicht geholt, da muss man ehrlich sein. Es gibt bestimmt den einen oder anderen Spieler, der jetzt sagen möchte: ‚Guck mal Marvin, da geht doch was!‘“, vermutet Miles Gottschlich.

Im Vordergrund stehe diese Rückkehr aber nicht, versichert der Coach. „Für uns geht es vor allem darum, gut in die Liga zu starten. Der BV Hamm ist sicher nicht der einfachste Gegner zum Auftakt. Aber trotzdem wollen wir natürlich grundsätzlich auf Sieg spielen, denn eine knappe Niederlage oder ein Unentschieden setzt sich niemand als Ziel.“

Nur wenige Wochen nach seinem Abgang läuft Marvin Böhme wieder in Stockum auf, allerdings auf der Gegenseite.

Nur wenige Wochen nach seinem Abgang läuft Marvin Böhme wieder in Stockum auf, allerdings auf der Gegenseite. © Johanna Wiening

Dennoch muss Gottschlich einräumen, dass er mit seiner Mannschaft noch nicht so weit ist, wie er sich das vielleicht Anfang Januar gewünscht hätte: „Es war schon wenig Zeit jetzt in der Vorbereitung und wir hätten auch gerne das eine oder andere Spiel mehr gemacht. Einigen Spielern hätten ein, zwei Wochen mehr Vorbereitung sicher gut getan.“

Insbesondere in der Innenverteidigung und in der Mittelfeldzentrale seien einige Spieler aus der möglichen Stammelf nach Krankheit oder Verletzung noch nicht so fit wie erhofft. Ebenso liegt es auf der Hand, dass sich die Mannschaft mit den zahlreichen Neuzugängen noch nicht wirklich einspielen konnte.

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Miles Gottschlich sieht darin aber kein grundsätzliches Problem: „Das sind alles Fußballer mit Verstand bei uns im Kader, die lernen schnell. Jetzt müssen wir eben auch in den Ligaspielen noch weiter an den Abläufen arbeiten. Ich denke da ohnehin immer nur von Spiel zu Spiel.“

Besetzung der Torwartposition ist noch offen

Personell kann der Trainer beim Duell am Sonntag (15 Uhr, Hartplatz Boymerstraße) nahezu aus dem Vollen schöpfen – sofern alle Neuzugänge auch rechtzeitig ihre Spielberechtigung erhalten. Lediglich bei Rückkehrer Tolga Topuz geht Gottschlich davon aus, dass er mit einer leichten Bänderverletzung noch etwa zwei Wochen ausfallen wird.

Eine endgültige Entscheidung auf der Torwartposition – hier konkurrieren der etablierte Andreas Betke und Neuzugang Robin Schimmig – sei derweil noch nicht gefallen. „Ich entscheide aufgrund der Leistung im Training, wer am Ende im Tor steht. Da gibt es keine feste Abmachung“, so Gottschlich.

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Die Marschroute für die kommenden Wochen ist beim SV Stockum auf jeden Fall klar: In der Tabelle steht der SVS mit dem Rücken zur Wand, was aber auch eine Befreiung sein kann. Miles Gottschlich fasst es so zusammen: „Außer unserem eigenen Stolz haben wir nichts mehr zu verlieren.“