Marvin Pourié im Drittligaspiel gegen Viktoria Köln in gewohnter Schusshaltung. Das Trikot der Würzburger Kickers wird es ab sofort allerdings nicht mehr tragen.

Marvin Pourié im Drittligaspiel gegen Viktoria Köln in gewohnter Schusshaltung. Das Trikot der Würzburger Kickers wird es ab sofort allerdings nicht mehr tragen. © IMAGO/Beautiful Sports

Werner Fußballprofi Marvin Pourié: „So eine Wahl wie Würzburg wird es nicht mehr geben“

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Der Werner Profi Marvin Pourié kickte zuletzt bei den Würzburger Kickers. Nach dem Abstieg in die Regionalliga wird sein Vertrag nicht verlängert. Die Suche nach einem neuen Klub beginnt.

Werne, Würzburg

, 19.05.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit 31 Jahren hat der Bundesligaspieler Marvin Pourié schon viel erlebt. Auch die Schnelllebigkeit des Profigeschäfts mit allen Höhen und Tiefen. Nachdem er sich beim Drittligisten Würzburger Kickers viel erhofft hatte, ist das Kapitel nun schon wieder beendet. Der Fußballer aus Werne muss sich nach einem neuen Verein umschauen - wieder einmal.

Wie die Kickers in einer Pressemitteilung am Donnerstagmorgen (19. Mai) bekanntgaben, wird der Einjahresvertrag von Pourié mit dem Ende der Saison auslaufen und nicht verlängert. Für den Mittelstürmer ist es der Schlussstrich einer verkorksten Saison. Denn Pourié ist mit dem Drittligateam aus Würzburg als 18. der abgelaufenen Spielzeit mit zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer abgestiegen.

In einem Telefonat mit der Sportredaktion hat sich der Profi dazu nun geäußert: „Es lief nicht wirklich rosig für mich. Aber auch allgemein nicht, wenn man auf den Abstieg blickt.“ Damit dürfte er wohl auch auf die Zeit um den Jahreswechsel anspielen. Da wurde Pourié nämlich von Mitte Dezember bis Anfang Februar für insgesamt sechs Spiele suspendiert.

Marvin Pourié hat das Toreschießen nicht verlernt

Und dennoch zeigte der Torgarant, dass er auch im fortgeschritten Fußballeralter durchaus noch über den alt bekannten „Torriecher“ verfügt. So traf er für Würzburg in 27 Begegnungen immerhin acht Mal ins gegnerische Gehäuse und bereitete fünf weitere Tore vor.

Vielleicht wäre auch alles ganz anders gekommen, hätte sich Pourié in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Erstligisten SC Freiburg nicht eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Pourié musste bereits nach 14 Spielminuten ausgewechselt werden. Die Kickers verloren gegen den Pokalfinalisten am Ende hauchdünn mit 0:1. Im Anschluss daran war er für insgesamt vier Partien außer Gefecht gesetzt und kam erst Mitte der ersten Saisonhälfte wieder halbwegs in Schwung.

Marvin Pourie (M.) von den Würzburger Kickers wird bereits nach einer Viertelstunde im Erstrundenduell mit dem SC Freiburg im DFB-Pokal verletzt vom Platz begleitet.

Marvin Pourie (M.) von den Würzburger Kickers wird bereits nach einer Viertelstunde im Erstrundenduell mit dem SC Freiburg im DFB-Pokal verletzt vom Platz begleitet. © picture alliance/dpa

Doch auch das ist mittlerweile Schnee von gestern. Pourié wolle nach eigenen Angaben nun erst einmal den wohlverdienten Urlaub mit der Familie genießen. Anschließend gehe der Blick dann aber wieder in Richtung Fußball. Wo es ihn hin verschlägt? „Ich muss mal schauen, abschalten und alles sortieren sowie das letzte Jahr Revue passieren lassen. Ich will etwas, das für mich und meine Familie optimal ist“, meint der Rechtsfuß, der seine erfolgreichste Zeit beim Karlsruher SC hatte, als er in 72 Spielen an knapp 40 Toren beteiligt war.

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Darüber hinaus spielte der 1,85-Meter großgewachsene Angreifer in Deutschland unter anderem für Eintracht Braunschweig, den 1. FC Kaiserslautern, TuS Koblenz und in Dänemark sogar beim Erstligisten FC Kopenhagen.

Nach den Würzburger Kickers soll es ein Traditionsverein sein

Welcher Verein es als Nächstes wird, das könne Pourié zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Es gebe jedoch schon einige Angebote und Interessenten. „Ich lasse mir noch alles offen und das Ganze in Ruhe auf mich zukommen. Am Ende ist es wichtig, dass es ein Verein wird, der auch wirklich Interesse an mir hat. Nach dem Urlaub werde ich mich entscheiden“, sagt der neunmalige U18-Nationalspieler für Deutschland.

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In jedem Fall und das könne er mit gutem Gewissen preisgeben: „Vielleicht komme ich mit meiner Familie auch zurück in den Pott. Ich würde gerne für einen Traditionsverein spielen. Das passt auch eher zu mir. Ich mag die Geschichten dahinter und die ganzen Emotionen. So eine Wahl wie Würzburg wird es aber definitiv nicht mehr geben.“

Neben der Meldung über Pourié haben die Würzburger Kickers darüber hinaus bekannt gegeben, dass mit ihm fünf weitere Spieler den Verein verlassen werden. Darunter Hendrik Bonmann, Tobias Kraulich, Leon Schneider, Lars Dietz und Moritz Heinrich. Der Verein dankte allen Spielern für ihren Einsatz und wünscht jedem alles Gute für die Zukunft.