Vor wenigen Wochen erklärte schon Christof Zilligen im Gespräch mit der Sportredaktion, welche Vorteile das Kicken in einer Ü32-Mannschaft für einen Fußballer im etwas „reiferen“ Alter bietet. Er ist zurück beim SV Herbern, mit dem er vor inzwischen gut zehn Jahren ein Jahr lang in der Westfalenliga spielte. Beim Altherren-Kreispokalspiel des SVH gegen Drensteinfurt (Endergebnis: 4:3 nach Elfmeterschießen) tauchten jetzt noch weitere alte Weggefährten in der Aufstellung auf.
Einer von ihnen: Marvin Bruland. Der inzwischen 35-Jährige stieg wie Zilligen mit dem SVH 2010 aus der Bezirks- in die Landesliga und zwei Jahre später sogar in die Westfalenliga auf, wo Herbern allerdings nur eine Saison blieb. „Später habe ich dann in Herbern noch Zweite gespielt, bin aber dann zum Werner SC und da wieder in die Erste gewechselt“, erinnert er sich.
Offenbar dachte er sich: Was mit Herbern geht, das geht auch mit Werne. Denn er gehörte zu dem WSC-Team, das unter Kurtulus Öztürk von der Bezirks- in die Landesliga aufstieg. „Da habe ich noch ein halbes Jahr gespielt und bin dann in die damalige Dritte des WSC gegangen, die heute die Zweite ist.“ Nach einiger Zeit sei er dann „wegen der Knochen“ vorerst in die Fußball-Rente gewechselt.
David Brockmeier ebenfalls zurück beim SV Herbern
Doch nun ist er wieder da, was auch private Gründe hat. „Nachdem ich einige Jahre in Dortmund gewohnt habe, wohne ich jetzt wieder in Stockum, wo ich aufgewachsen bin. Das ist natürlich auch wieder näher an Herbern. Trotzdem ist es nicht nur das: Der SV Herbern ist auch einfach ein geiler Verein!“
Der Kontakt zu den alten Kollegen sei nie abgerissen. „Ich hab dann eine Menge Nachrichten bekommen, dass ich doch mal zum Training kommen soll. Und als ich dann das erste Mal da war, war für mich klar, dass ich das auch weiter machen will. Es war einfach wie früher. Die alten Mitspieler, die alten Gesichter.“ Dass die Spiele unter der Woche stattfinden und alles etwas lockerer abläuft, sei für den „Allrounder“, wie er sich selbst beschreibt, perfekt. „So kann man einfach gut noch ein bisschen zocken.“
Ähnlich dürfte es auch David Brockmeier gehen, einem echten Herberner, der ebenfalls mit Bruland Westfalenliga spielte, dann aber einen etwas anderen Weg einschlug. „Seit 2014 habe ich beruflich bedingt in Neuss im Rheinland gewohnt. Fußballerisch habe ich dann erstmal ein, zwei Jahre gar nichts gemacht, bevor ich bei der TG Neuss angefangen habe, Futsal zu spielen.“ Das Kicken in der Halle habe ihm schon immer Spaß gemacht. „Da ist alles etwas technischer, auf engem Raum, was mir liegt.“

Doch mit Beginn der Corona-Pandemie war auch damit Schluss – Hallensport war lange nicht möglich. „Jetzt sind wir tatsächlich seit ein paar Monaten wieder in der alten Heimat und bauen hier ein Haus“, erzählt Brockmeier. Mit „wir“ meint er sich, seine Frau und seinen drei Jahre alten Sohn.
Auch Marcus Fischer ist dabei
Auch er habe über die Jahre immer wieder Kontakt mit den alten Kollegen gehabt. Beim Altherrentraining sei es jetzt „interessant, dass so viele von früher dabei sind. Das Gefühl ist wie damals.“ Tatsächlich sind beispielsweise mit Christian Adamek und Simeon Uhlenbrock noch weitere Ex-Weggefährten von damals dabei. Der Rest setzt sich aus weiteren ehemaligen Spielern diverser Herberner Teams zusammen, auch Daniel Heitmann, aktuell Coach der U23, ist am Start. Dazu gesellen sich einige wenige Neu-Herberner wie Marcus Fischer, Co-Trainer der Bezirksliga-Ersten und ehemaliger Bundesligaspieler.
Bestenfalls soll es dann beim eher unregelmäßigen Kicken zum Spaß bleiben. „Das passt einfach sehr gut mit Familie, Hausbau und so weiter“, sagt der bald 36 Jahre alte Brockmeier, der in den Herberner Herrenteams lieber „die Jungen ranlassen“ möchte. Bei Marvin Bruland klingt das ähnlich, wenngleich er mit einem Augenzwinkern sagt: „Sollte da irgendwo Not herrschen, kann ich sicher auch aushelfen. Ich bin aber nicht zurückgekommen, um den Spielern der Ersten ihren Platz streitig zu machen.“
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