In der vergangenen Woche hatte Ludger Staar, Sportlicher Leiter beim Fußball-Landesligisten SV Herbern, Gespräche mit dem B-Ligisten SuS Rünthe über die Wechsel von Maurice Modrzik, Justin Matheußek und Dustin Gorzalski angekündigt. Vorher hatte es teils widersprüchliche Aussagen darüber gegeben, in welcher Form der SVH überhaupt Kontakt zum SuS aufgenommen hatte. Klar war: Obwohl die Spieler längst in Herbern vorgestellt worden waren, wollte Rünthe seine Stammkräfte nicht so einfach ziehen lassen.
Nun steht fest: Alle drei Spieler werden dem SV Herbern ab sofort zur Verfügung stehen, eine Sperre aufgrund einer nicht erfolgten Freigabe ist vom Tisch. „Dominik Reher kümmert sich ja bei uns um das Geschäftliche und hat das mit Dietmar Wurst (Vorsitzender des SuS Rünthe, Anm. d. Red) geklärt“, so Staar.
Dabei hätten vor allem finanzielle Aspekte eine Rolle gespielt. „Rünthe hat viel Geld gefordert – mehr als üblich, auch im Vergleich zu Wechseln im Sommer“, berichtet der Sportliche Leiter. „Aber es war unser klares Ziel, die Spieler dann auch für uns frei zu machen.“ So sei die entsprechende Ablösesumme nach Rünthe geflossen.
„Jungs sollen Fußball spielen können“
Im Hinblick auf die Verantwortlichen beim SuS Rünthe sagt Ludger Staar: „Es ging da natürlich ein bisschen um Befindlichkeiten. Für die habe ich auch Verständnis. Es ist klar, dass man enttäuscht ist, wenn wichtige Spieler den Verein verlassen.“
Allerdings möchte Staar den Blick weg vom Finanziellen hin zum Sportlichen richten: „Am Ende sollen da nicht das Geld und die Verhandlungen im Vordergrund stehen. Die Jungs haben eine Entscheidung getroffen und es geht darum, dass sie Fußball spielen können.“
„Man darf nicht vergessen, dass immer die Spieler die hauptsächlich Betroffenen sind“, fügt er hinzu. „Und man muss aufpassen, dass es in solchen Verhandlungen nicht zu sehr um Leute geht, die vielleicht nur am Rande von den Entscheidungen betroffen sind.“
Immerhin hätten die Spieler von sich aus den Sprung drei Klassen höher in die Landesliga gewagt. „So eine Möglichkeit sollte man ihnen nicht verwehren“, betont Ludger Staar noch einmal. „Natürlich kann es etwas dauern, bis sie da wirklich Fuß fassen. Aber die Chance dazu haben sie jetzt auf jeden Fall.“
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