
© Jura Weitzel
Verzerrte Tabelle in der Landesliga 4: Wenn eine Mannschaft doppelt so viele Spiele absolviert hat
Fußball
Der Fußball steht Kopf durch die Corona-Pandemie. Einige Mannschaften absolvieren Spiel für Spiel, während andere Teams bereits wochenlang pausiert haben. Das gibt ein verzerrtes Bild.
Es ist eine turbulente Zeit aktuell. Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff - und auch den Amateurfußball. Während die eine Mannschaft alle Saisonspiele bis zum Lockdown fast normal bestritten hat, hat die andere noch nicht mal die Hälfte absolviert.
Das ergibt ein verzerrtes Tabellenbild - auch in der Landesliga 4. Während die IG Bönen aufgrund von Fällen in den eigenen Reihen und der Allgemeinverfügung des Kreises Unna erst vier Spiele auf dem Konto hat, sind es beim SV Eintracht Ahaus, dem SV Dorsten-Hardt und einigen anderen Mannschaften bereits acht Spiele.
Fast schon selbstverständlich also, dass es für die IG Bönen schwierig ist, genauso viele Punkte zu sammeln wie die Mannschaften, die doppelt so viele Spiele absolviert haben. Der zehnte Platz in der Tabelle bedeutet also nicht viel - und so geht es nicht nur Bönen.
Der Werner SC und der SV Herbern stehen zwar auf den Tabellenplätzen zwei und drei, haben aber beide nur sechs Spiele absolviert. So hat Altenberge zwar zwei Punkte mehr als der WSC und drei mehr als Herbern, allerdings auch zwei Spiele mehr als beide Mannschaften.
Um zu sehen, welche Mannschaften wirklich stark und welche eigentlich schwach sind, müsste man die Quotientenregelung anwenden. Da ergibt sich dann schon wieder ein anderes Tabellenbild, was aber die Leistungen der Teams wohl eher abbildet.
Und das ist besonders erfreulich für den Werner SC. Der würde nämlich - würde die Saison jetzt mit der Quotientenregelung abgebrochen werden - die Tabelle anführen und in die Westfalenliga aufsteigen. Dicht gefolgt von der IG Bönen und dem SV Herbern auf den Plätzen zwei und drei. Der aktuelle Spitzenreiter TuS Altenberge würde in der bereinigten Tabelle Platz vier belegen.
Am unteren Ende der Tabelle wären vier von fünf Abstiegsplätze auch in der bereinigten Tabelle gleich - Vorwärts Wettringen, der VfL Senden, der TuS Wiescherhöfen und der SV Drensteinfurt stecken tief im Kampf um den Klassenerhalt.
Einzig die SG Bockum-Hövel würde mit der Quotientenregelung von den Abstiegsplätzen runter auf Rang zwölf vorrutschen. Stattdessen hängt Borussia Münster mit unten drin.
Die aktuelle Tabelle:
- 1. TuS Altenberge
- 2. Werner SC
- 3. SV Herbern
- 4. SV Eintracht Ahaus
- 5. TuS Haltern II
- 6. BSV Roxel
- 7. SC Altenrheine
- 8. SV Dorsten-Hardt
- 9. SG Borken
- 10. IG Bönen
- 11. Borussia Münster
- 12. Viktoria Heiden
- 13. Westfalia Gemen
- 14. Vorwärts Wettringen
- 15. SG Bockum-Hövel
- 16. VfL Senden
- 17. TuS Wiescherhöfen
- 18. SV Drensteinfurt
Die bereinigte Tabelle mit den Quotienten:
- 1. Werner SC - 2,3
- 2. IG Bönen - 2,25
- 3. SV Herbern - 2,16
- 4. TuS Altenberge - 2
- 5. SC Altenrheine - 2
- 6. SG Borken - 2
- 7. BSV Roxel - 1,875
- 8. SV Eintracht Ahaus - 1,625
- 9. TuS Haltern II - 1,625
- 10. SV Dorsten-Hardt - 1,5
- 11. Viktoria Heiden - 1,286
- 12. SG Bockum-Hövel - 1,2
- 13. Westfalia Gemen - 1,143
- 14. Borussia Münster - 1,125
- 15. Vorwärts Wettringen - 0, 875
- 16. VfL Senden - 0,67
- 17. TuS Wiescherhöfen - 0,6
- 18. SV Drensteinfurt - 0,143
Mannschaften mit dem gleichen Quotienten werden nach ihrem Torverhältnis platziert.
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
