
© Johanna Wiening
Verletzungsschock: Der SV Herbern muss jahrelang auf Stammspieler verzichten
Fussball
Es ist eine schockierende Nachricht: Ein Spieler des SV Herbern wird verletzungsbedingt monatelang, wenn nicht sogar jahrelang ausfallen. Die Verletzung hat dabei nur bedingt etwas mit Fußball zu tun.
Dass Spieler sich beim Fußball verletzen, geschieht schnell und kommt immer wieder vor. Dann fallen sie vielleicht ein paar Tage oder Wochen aus, im schlimmsten Fall müssen sie ein paar Monate pausieren. Ein Spieler des SV Herbern geht allerdings gerade vom schlimmsten aus - und zwar, dass er jahrelang nicht mehr spielen kann.
Mit gerade einmal 21 Jahren muss sich Philip Just beide Hüften operieren lassen, wie er erklärte. „Ich habe auf beiden Seiten einen Knorpelschaden“, so die Begründung. Die Verletzung habe er sich nicht beim Fußball geholt, sondern sei anatomisch. „Die Hüftknochen sind falsch gewachsen“, sagt der Abwehrspieler.

Philip Just (r.) wird dem SV Herbern vielleicht jahrelang fehlen. © Jura Weitzel
Schon länger habe er Schmerzen gehabt, zwischenzeitlich gingen die Ärzte von einer Schambeinentzündung aus. Allerdings blieben die Schmerzen. Bei einer Untersuchung Ende November wurde bei ihm auf beiden Seiten ein CAM-Impingement diagnostiziert. „Der Knochen reibt am Gelenk, weswegen er abgeschliffen werden muss und dann der Knorpelschaden entfernt werden muss. Das sind zwei unterschiedliche Sachen“, erklärt er den Eingriff.
Der Eingriff sei zwar nur minimal invasiv. Allerdings will er nicht beide Hüften gleichzeitig operieren lassen, weil er sonst im Rollstuhl sitzen würde. Stattdessen will er dies nacheinander machen „und das zieht sich dann über mehrere Monate“.
Die Operation von Philip Just erfolgt erst im Herbst
Einen ersten Termin hat er auch schon, im Herbst geht es zu einem Spezialisten nach Bayern. Dass es noch so weit hin ist, liegt an der Corona-Pandemie: „Durch Corona müssen die Unikliniken Kapazitäten freiräumen. Da dürfen die das nicht operieren, weil es keine Notfall-OP ist, ich darf nur keinen Sport machen“, erklärt Just.
Er soll gerade keinen hüftbelastenden Sport machen wie Fußball oder Basketball, Schwimmen und Fahrradfahren geht noch.
Den Spezialisten in Bayern hat er empfohlen bekommen. Es habe auch noch eine Behandlungsmöglichkeit ohne Operation gegeben. Aufgrund seines jungen Alters will Just aber nichts riskieren: „Das ist schon ein recht tiefgreifender Eingriff, da wollte ich das lieber bei einem Spezialisten machen lassen.“
Es wird also dauern, bis Philip Just seinen Platz in der Abwehr wieder einnehmen kann. „Ich hoffe, in ein paar Jahren wieder dabei zu sein“, sagt er mit ein bisschen Hoffnung und gerade viel mehr Frust.