Man merkt: Die Stimmung ist inzwischen entspannter geworden beim Werner SC. Nach zwei Siegen in Folge scheint die Hoffnungslosigkeit im Abstiegskampf gemildert. Ausgerechnet jetzt erwartet die Werner ein unbequemer Gegner: Westfalia Gemen. Und dann auch noch auf Rasen.
Sechs Mal trafen beide Teams seit dem Aufstieg der Werner 2017 in der Fußball-Landesliga 4 aufeinander. Dreimal siegte Gemen, zweimal der WSC. Zuletzt im September 2021. Beim letzten Spiel gegeneinander am 18. September 2022 gab es ein 0:0. Damals kam die Westfalia gar als Tabellenführer, für die Werner war es der erste Punkt der Saison. Inzwischen steht der Klub aber auf Rang sechs. „Lang lang ists her“, sagt Axel Scheunemann. Er war damals noch nicht der Trainer der Werner. Man sei im Trainerstab guter Dinge, aus einer stabilen Abwehr heraus nach vorne zu spielen.
Inspiration will man sich dabei aus den zwei siegreichen Heimspielen zuvor holen. Und am besten gegen Gemen die kleine Siegserie ausbauen. Doch dabei müssen die Werner auch mit dem Gemener Untergrund klarkommen. Und der besteht aus Rasen. „Das wird nicht einfach auf Rasen“, sagt auch Tim Neugebauer. Und sieht es dann ganz pragmatisch: „Aber dann ist das so. Wir haben ja eh keine andere Wahl.“
Der Mittelfeldspieler feierte am Sonntag beim 2:1-Sieg gegen die SG Borken sein Comeback. Und steuerte direkt eine ansehnliche Vorlage zum 1:0 durch Luis Krampe bei. Für ihn war es auch das erste Spiel unter dem Trainergespann Scheunemann/Öztürk: „Man hat gemerkt, dass wir uns gesteigert haben. Vor allem defensiv“, sagt der 20-Jährige. Dennoch habe das Team noch Potential nach oben.
Auch er selbst muss sich noch steigern, wie er lachend anerkennt: „Ich war schon platt am Ende“. Das merkten gegen Borken auch seine Trainer, die ihn deswegen 90 Minuten haben durchspielen lassen. Er sollte über seine Grenzen gehen. Böse ist Neugebauer deswegen nicht: „Das war schon okay so.“
Dafür durfte er sich wohl am Dienstag regenerieren. Das Training nutzte das Trainergespann nämlich nach eigener Aussage, um mit den Einwechselspielern und nicht eingesetzten Spielern intensiver zu trainieren. Der Rest hatte Regeneration verordnet bekommen. Am Donnerstag seien dann wieder 20 Spieler beim Training gewesen.
Gün fehlt wohl bis Saisonende
Wieder im Kader stehen wird am Sonntag gegen Gemen Henry Poggenpohl. Der Außenverteidiger musste in der Vorwoche eine Gelbsperre absitzen. Auch Brian Wolff wird wohl zu weiteren Einsatzminuten kommen. Wobei dieser unter der Woche kaum mittrainiert hatte, weil er beruflich verhindert war. „Wenn man die Woche über nicht trainieren kann, ist das nicht unbedingt förderlich, wenn man sich in den Vordergrund spielen will“, so Axel Scheunemann. Er ließ sich zwar nicht konkret in die Karten gucken, deutete aber an, die Mannschaft im Vergleich zu den zwei Siegen aus den Vorwochen nicht groß verändern zu wollen.
Fehlen wird auf jeden Fall Serhad Gün. Und das wohl auch länger: Der Offensivspieler hat einen Syndesmosebandriss. „Er wird wohl diese Saison nicht mehr spielen“, sagt Scheunemann. Gün ist bislang bester Torschütze der Werner, hat in 2023 aber noch kein Spiel machen können. Fraglich sind Jannis Vertgewall (Rückenprobleme) und Tim Abdinghoff (Krankheit).
Tim Neugebauer ist auf jeden Fall am Sonntag dabei. Um 15 Uhr ist Anpfiff im WESCH-Sportpark an der Jugendburg in Gemen. Im Hinspiel gegen Gemen wurde er nach 65 Minuten eingewechselt: „Da war ich noch nicht wieder ganz fit.“ Wie er den Gegner einschätzt, wollte der junge Mittelfeldspieler dann aber trotzdem nicht sagen.
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