Hätte dem SV Stockum vor knapp einem halben Jahr jemand gesagt, dass er kurz vor der Winterpause an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga B1 Unna-Hamm steht, hätte ihn das Team von Leonardo Amoresano wohl für etwas zu optimistisch erklärt. Und trotzdem ist genau das nun Realität.
Zugegeben: Dass Stockum aktuell ganz oben steht, liegt auch daran, dass das Duell zwischen dem TSC Hamm II und dem SSV Hamm noch nachgeholt werden muss. Eine schöne Momentaufnahme ist es trotzdem. „Es fühlt sich richtig gut an. Wir sind sehr stolz und sehr zufrieden“, sagt Coach Amoresano beim Blick auf die Tabelle.
„Als wir in der Vorbereitung in vier Spielen 50 Gegentore bekommen haben, dachte schon alle, dass es eine ganz schwierige Saison wird. Aber da waren auch ganz viele Spieler neu. Und die haben sich jetzt gefunden.“ Tatsächlich war die Sorge an der Boymerstraße nach Klatschen mit neun, elf oder zehn Gegentoren groß und auch der Saisonstart verlief mit vier Zählern aus drei Partien nicht besonders gut.
SV Stockum führt Kreisliga B1 Unna-Hamm an
Seitdem gewann der SV Stockum allerdings zehn Spiele in Serie und kletterte immer weiter in der B-Liga-Tabelle und steht nun sogar an der Spitze. „Wir sind angekommen als Mannschaft. Es war seit dem Abstieg ein kompletter Umbruch. Nur drei Spieler sind geblieben. Natürlich braucht dies Zeit“, erklärt „Leo“ Amoresano. Auch in dieser Saison kamen wieder neun neue Spieler zur Mannschaft.
„Die Integration ist dann extrem aufwendig. Und manchmal fragst du dich dann schon, ob sich das alles noch lohnt. Aber wenn du an der Tabellenspitze stehst, ist es umso schöner. Es ist ein toller Moment, wenn man merkt, dass die ganze Arbeit Früchte getragen hat“, so Amoresano.
Ob sein Team tatsächlich auch ein Aufstiegsaspirant ist, wird sich wohl erst im Frühjahr 2024 zeigen. Kurzfristig ist die Marschroute erstmal: Die letzten beiden Spiele des Jahres gegen den VfK Nordbögge (19. November) und den SVF Herringen II (3. Dezember) gewinnen und dann schauen, wie die Konkurrenz antwortet. Gegen die Herringen-Reserve gewann Stockum in der Hinrunde knapp mit 3:2.
„Wer zehn Spiele nacheinander gewinnt, hat ja schon gezeigt, dass man konstante Leistungen über einen längeren Zeitraum aufweisen kann“, weiß der Coach. „Wir haben in der Mannschaft keine Unruhen, doch dabei muss es auch bleiben.“ Eren Aydin beispielsweise habe jetzt dreimal in Serie 90 Minuten auf der Bank gesessen, um beim 5:3-Sieg über Lohauserholz-Daberg II in der Startelf zu stehen.
SV Stockum muss die Balance finden
„So gerne man Erfolg haben will, muss man immer darauf achten, dass alle Spieler gut behandelt werden. Sonst funktioniert das nicht.“ Genau das sei für die Amoresano-Truppe die größte Aufgabe in der aktuellen Situation.
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