Ein 0:7 tut ohnehin schon weh. Doch wenn man dann als Trainer noch drei Spieler durch Platzverweise verliert, ist das doppelt bitter. So ging es Mohammed Amer am Sonntag beim Auswärtsspiel in der Fußball-Kreisliga D1 Unna-Hamm des SV Stockum II beim BV Hamm IV. Die Roten Karten kann der Trainer teilweise nachvollziehen, kritisiert jedoch auch den Schiedsrichter.
Trotz der Höhe des Ergebnisses sei das Spiel laut Amer im ersten Durchgang recht ausgeglichen gelaufen. Tatsächlich stand es zur Pause nur 1:0 für den Gastgeber BV Hamm durch einen Treffer von Steven Kaplan. Kurz vor der Halbzeit musste jedoch der erste Stockumer Akteur vom Platz. Amer beschreibt die Szene so: „Unser Spieler wird gefoult und der Schiedsrichter pfeift es nicht. Dann soll unser Spieler (Mohamed Al-Alan, Anm. d. Red.) den Schiedsrichter auf Spanisch beleidigt haben. Ich habe das von der Seitenlinie allerdings nicht genau mitbekommen und kann dazu nicht viel sagen.“
So ging es mit einem 0:1-Rückstand und einem Mann weniger in die Pause. Mit dem Start in den zweiten Abschnitt war Amer soweit zufrieden. „Wir haben in der zweiten Halbzeit erstmal Druck gemacht, aber dann kam wieder Unruhe ins Spiel wegen einiger Schiedsrichterentscheidungen“, erzählt der SVS-Trainer.
Die zweite Rote Karte für sein Team sei dagegen völlig verdient gewesen. Diese sah Miguel Diaz Pino wegen groben Foulspiels. Das sei auch für den Trainer eine absolut richtige Entscheidung gewesen. Nach dem zweiten Platzverweis brach Stockum zusammen und kassierte in etwas mehr als 20 Minuten noch vier Gegentreffer.
„Wird Konsequenzen geben“
Beim Stande von 0:7 sah in Memduh Bölükmese der dritte Stockumer Spieler die Rote Karte. „Beide Spieler stehen nach einem Zweikampf auf, dann schubst unser Spieler den Gegenspieler und der Schiedsrichter zeigt Rot wegen einer Tätlichkeit“, sagt Amer. Im Nachhinein – so behauptet der Stockumer Trainer – hat sich herausgestellt, dass der Gegenspieler Bölükmese übel beleidigt haben soll.
Mit der Leistung des Schiedsrichters ist der Stockumer Trainer nicht einverstanden: „Wir wurden klar benachteiligt. Ich will ihm gar nicht unterstellen, dass er parteiisch war, aber es wurden viele kleine Fouls gegen uns abgepfiffen und beim Gegner nicht“, moniert Amer.
Das alles rechtfertige jedoch keine Gewalt auf dem Sportplatz. „Das wird auf jeden Fall Konsequenzen haben. Ich weiß noch nicht genau welche, aber ich werde mir meine Gedanken machen“, erklärt der Trainer, der beim SV Stockum auch im Vorstand tätig ist.
Gewalt habe mit dem Sport nichts zu tun und sei niemals ein legitimes Mittel, auch nicht, wenn man beleidigt wird. „Ich respektiere so etwas gar nicht“, macht er seinen Standpunkt deutlich.
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