Idealerweise will man als Trainer immer so viele Spieler wie möglich beim Training sehen, um sich besser auf die Spieler vorbereiten zu können. Doch beim Fußball-A-Kreisligisten SV Herbern II U23 ist der Co-Trainer Marian Tüns froh, wenn sie überhaupt eine zweistellige Anzahl an Spielern erreichen.
„Wir sind personell ein wenig gebeutelt. Gestern (Anm. d. Red. Dienstag, 1. August) waren wir mal wieder 13 Leute auf dem Platz, das ist ein kleiner Mutmacher. Sonst waren wir manchmal acht oder weniger, obwohl wir ja eigentlich einen 19-Mann-Kader haben. Das lag zumeist an Verletzungen oder an Urlauben. Die Trainingsbeteiligung ist unsere größte Baustelle.“
Drei Verletzte bei Herberns U23
Dass die Situation sich wieder bessert, zeigen auch die Verletzungen. Aktuell sind nur noch drei Spieler angeschlagen oder verletzt. Maximilian Rolf hat Oberschenkel-Problem hat, befinde sich aber wieder im Lauftraining. Auch bei Mirco Kortendick steht nach einem leichten Ziehen im Oberschenkel die Rückkehr an: Er ist unter der Woche wieder ins Training eingestiegen. Schlechter sieht es hingegen bei Torwart Levi Kindermann an. Seit Wochen plagen ihn Schulterprobleme. Laut Tüns habe er aber erst Mitte September einen Arzttermin und falle daher bis auf Weiteres aus.
Gleichzeitig sind auch die Urlaubsfahrer wieder da. So auch der eigentliche Trainer Daniel Heitmann. In den vergangenen Wochen ersetzte ihn Tüns, der nun in seine dritte Saison mit der U23 geht, tatkräftig und berichtet: „In Rahmen meiner Möglichkeiten hat es Spaß gemacht, die Spieler mal intensiver zu trainieren. Mit Heitmann bin ich immer in einem guten Austausch. Ab jetzt machen wir das wieder zusammen.“ Der Kader könnte sich theoretisch auch noch vergrößern, da, wie Tüns berichtet, er und Heitmann sich in Gesprächen mit der Vereinsführung um Aufstockung ihres Kaders befinden.
Die bisherige Vorbereitung war eher durchwachsen, meint der 31-jährige Co-Trainer: „Ich will denen, die da sind, nichts vorwerfen, die geben immer ihr Bestes. Aber wenn wir beim Turnier in Cappenberg nicht mal ein Spiel mit unserem eigenen Kader komplett ausfüllen konnten, sondern immer Spieler aus der Ersten oder der Dritten brauchten, dann ist es einfach schwierig, wie geplant die Einläufe einzustudieren, auch wenn die Leistung im Cup recht gut war. Sportlich gesehen war die Abwehrarbeit zu meist sehr schwach und damit möchte ich alle Spieler ansprechen und nicht nur die Verteidiger. Wir kriegen zu viele einfache Gegentore und schaffen es nicht, 90 Minuten konzentriert durchzuspielen. Gleichzeitig muss sich auch die Kommunikation verbessern.“
Letzter Test gegen Werner SC II
Doch es gibt auch gute Sachen bei der Mannschaft: „Von, der Struktur der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir kommen auf jeden Fall über unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Vom Sportlichen her haben wir es in jedem Testspiel geschafft, uns mehrere Torchancen zu erspielen und wollen auf jeden Fall diese Spiel-Freude beibehalten. Da muss sich aber noch die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor verbessern.“
In der vergangenen Woche kam das Team ohne Testspiel aus und trainierte vier Mal „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“, wie der Ex-Nordkirchen-Spieler Tüns erzählt und haben so auch nicht „den „Spiel-Rhythmus verloren“. Für die Blau-Gelben steht jetzt noch ein letzter Test am kommenden Samstag (5.8.) um 11 Uhr gegen die Reserve von Werner SC an, da gibt der 31-Jährige Ziele vor: „Dort werden wir uns einspielen und Einläufe festigen. Das Testspiel ist als Generalprobe vor Ligastart geplant.“
Ligastart gegen SV Rinkerode
Beim Ligastart geht es für die U23 am Sonntag (13.8.) um 17 Uhr gegen SV Rinkerode. Doch eigentlich war das Spiel als Gastspiel eingeplant, so erzählt der frühere A-Jugend-Spieler von Herbern: „Rinkerode kriegt einen neuen Kunstrasenplatz, der ist bis zum Spieltag aber noch nicht da. Das Ersatz-Spielfeld ist ein Rasenplatz, der von Maulwürfen befallen ist. Somit blieb die einzige Möglichkeit, das Heimrecht zu tauschen. Das kommt uns aber gelegen. Eigentlich war das Spiel für den Samstag angesetzt, an dem Tag findet ja der Bundesliga-Supercup zwischen Bayern und Leipzig in der Allianz-Arena statt. Einiger meiner Spieler wollten dahin, deswegen wären so manche bei uns ausgefallen.“
Und auch für die Saison gibt es bereits ein Ziel: „Generell steht an, unsere Leitung konstanter auf den Platz zu bringen. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben und nicht wie in der abgelaufenen Saison eine lange Sieglos-Phase haben.“
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