SV Herbern zeigt Moral im Abstiegskampf Realismus, aber „Aufgeben ist keine Option“

SV Herbern zeigt Moral im Abstiegskampf: Realismus, aber „Aufgeben ist keine Option“
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Die Enttäuschung überwog beim SV Herbern am Sonntag. Zwar hatte der Landesligist in letzter Minute noch einen Punkt im so wichtigen Kellerduell gegen den BSV Roxel geholt. Doch einmal mehr fragten sich die Spieler wohl, warum sie da nicht mehr rausgeholt hatten.

„Wir müssen über unsere Effektivität sprechen“, sagte auch der Herberner Coach Julian Wiedenhöft nach dem Spiel. Und tatsächlich: Über weite Strecken der Partie war der SVH die bessere Mannschaft, spielte die Angriffe aber nicht konsequent genug zu Ende – oder es fehlte eben das letzte Quäntchen Glück.

Marcus Fischer jubelt
Der Treffer von Marcus Fischer kurz vor Schluss rettete dem SV Herbern immerhin einen Punkt. © Johanna Wiening

Als es zur Halbzeit noch – recht glücklich – 1:0 für die Gäste aus Roxel stand, kamen auch einige Zuschauer am Kunstrasenplatz des SVH ins Grübeln. „Wenn wir heute nichts holen, können wir die Liga abhaken“, hörte man durchaus immer wieder.

Doch was auffiel: Auf diese Aussage kam aus allen Richtungen vehement Widerspruch. So war sich wohl ein Großteil der Zuschauer beim SV Herbern einig. Man müsse das Ganze „realistisch betrachten“, aber: „Aufgeben ist keine Option. Noch sind es genug Spiele.“

Das Gefühl versprühte die Mannschaft zwar über weite Strecken auch – nach dem Spiel überwog bei vielen Spielern aber die Enttäuschung. Viele lagen oder saßen am Boden, zogen sich das Trikot über den Kopf und mussten verarbeiten, dass es wieder nicht drei Punkte geworden waren. Andere Spieler, wie zum Beispiel Elias Heidicker und Marcus Fischer, versuchten, ihre Teamkollegen aufzumuntern.

Denn woran sich der SVH immer wieder festhält: Nicht nur das Ergebnis verriet die moralische Stärke der Mannschaft, die ihr überhaupt erst einige Punkte in dieser Saison bescherte. Auch sah man den Spielern den Kampf an. Die Knie waren kaputt, das Team hatte sichtlich alles dafür gegeben, die drei Punkte mitzunehmen. Doch das letzte Fünkchen Glück fehlte.

Wie sieht der SV Herbern also seine bisherige Rückrunde? Auf der einen Seite ist er in der Rückrunde bisher ungeschlagen. Auf der anderen Seite ist er aber auch sieglos.

Eine Steigerung im spielerischen Bereich war in den vergangenen Wochen deutlich sichtbar. Doch mit vier Punkten aus vier Spielen bleibt der Rückstand des SVH auf die Nicht-Abstiegsplätze bei sieben Punkten. Bei der in diesem Jahr sehr ausgeglichenen Liga ist das sicherlich aufholbar – allerdings nur, wenn der Landesligist seine Chancen auch nutzt und so endlich drei Punkte holt.

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