SV Herbern punktgleich mit BVB II und RW Ahlen Mit Bock und Teamgeist geht’s ins Topspiel

Von Tom Manzelmann
SV Herbern starker Dritter und punktgleich mit BVB II und RW Ahlen
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Wer hätte das vor dem Saisonstart in der Fußball-Bezirksliga 4 der Frauen erwartet? Der SV Herbern liegt ungeschlagen auf dem dritten Tabellenplatz – punktgleich und nur wegen des Torverhältnisses hinter den großen Fußballnamen Borussia Dortmund II und Rot Weiss Ahlen.

Die Mannschaft um Kapitänin Maja Przybilla spielte nur ein einziges Mal remis (0:0 gegen FC Silschede) und holte somit 25 von 27 möglichen Zählern. Es läuft beim SVH, was an einem gelungenen Mix aus Mannschaftsgeist und individueller Klasse liegt, meint Przybilla.

Die 19-Jährige zeigt sich schwer begeistert von jeder einzelnen SVH-Spielerin. „Einerseits ist es die individuelle Stärke, wegen der wir so gut da stehen. Und warum jeder die eigenen Fähigkeiten einsetzen kann, liegt einfach am Mannschaftsgeist. Wir verstehen uns als Mannschaft gerade super, jeder mit kommt mit jedem super klar“, unterstreicht Przybilla. Man könne im Einzelnen noch so stark besetzt sein: Wenn die Stimmung innerhalb der Mannschaft nicht so passen würde, „kommt am Ende doch nichts bei raus“.

SV Herbern gewinnt auch ohne „Top-Tag“

„Dieser Respekt untereinander, und der Fußball, den wir miteinander spielen. Dass wir uns gegenseitig so sehr unterstützen: Das ist das, was ganz viel ausmacht“, ergänzt die SVH-Kapitänin und erinnert sich auch konkret an ein Spiel. „Beispielsweise hatten wir gegen Rot Weiß Unna spielerisch Auf‘s und Ab`s – genauso wie Unna. Am Ende hatten sie aber eigentlich mehr Chancen und Spielanteile. Gewonnen haben wir aber trotzdem. Wichtig war, dass wir uns da nicht einschüchtern lassen haben. An dem Spiel merkt man auch, dass wir auch gewinnen, wenn‘s mal nicht so klappt, wenn mal nicht jeder seinen Toptag erwischt“, analysiert Przybilla.

Maja Przybilla (r.) ist fest entschlossen
SVH-Käpitänin Maja Przybilla ist absolut überzeugt von der Qualität der Mannschaft. Auch in das Topspiel gegen Rot Weiss Ahlen geht der SV Herbern mit Siegeswillen und maximalem Fokus rein. © Jura Weitzel

Es sei auch immer wieder das mentale Spiel, das der SV Herbern aktuell gewinne, eben durch die mannschaftliche Geschlossenheit. Und mit „Kopfsachen“ kennt sich Przybilla persönlich gut aus, das „mental game“ beschäftigt die offensive Mittelfeldspielerin immer wieder.

Insgesamt sei die Mannschaft einfach in Topform, habe auch gegen Pelkum (4:0) völlig souverän den Favoritensieg eingefahren. „Das zeigt wieder, dass wir uns in einer sehr starken Phase befinden, wir haben das souverän runtergespielt“, sagt Przybilla. Den letzten Treffer erzielte der „Zehner“ selbst: „Für mich persönlich ist das viel Wert, das gibt mir Selbstvertrauen – gerade weil ich vorher auch zwei, drei Dinger nicht mache.“

Topspiel auswärts bei Rot Weiss Ahlen

Die bisherige Saison des SV Herbern ist wahrlich herausragend. Deshalb gebe es keinen Grund, sich vor dem kommenden Auswärtsspiel gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Rot Weiss Ahlen zu fürchten (5. November, 15 Uhr). „Gerade diese mannschaftliche Stärke, dieser Bock auf‘s Fußballspielen. Wir haben keinen Grund, uns einschüchtern zu lassen. Wir haben so eine starke Saison bis hierhin gespielt. Da will man auch das jetzt gewinnen“, setzt Przybilla auf einen Sieg gegen RW Ahlen, das ihrerseits sogar der Zweiten des BVB einen Punkt abringen konnte.

„Ich persönlich möchte es besonders gewinnen, Zweiter gegen Dritter: Da hat man natürlich Bock drauf“, ist Przybilla besonders motiviert. Die normale Nervosität, die vor so einem Spiel immer mitschwingt, müsse der SV Herbern weitestgehend abstellen. Eher „mit Mut reingehen und von Anfang zeigen, dass man gewinnen will“. Gewissermaßen also die Zähne fletschen. „Mit der Mannschaft und für die Mannschaft“, ergänzt Przybilla. Also so, wie es die Saison über schon so oft mit einem Sieg am Ende geklappt hat. Genauer gesagt satte acht Mal.

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