Von 2. Frauen-Bundesliga in Bezirksliga 19-Jährige startet mit dem SV Herbern makellos

Von Tom Manzelmann
Maja Przybilla mischt mit SV Herbern die Liga auf
Lesezeit

Die Fußballerinnen des SV Herbern sind perfekt in die Bezirksliga-Saison gestartet: Drei Spiele, drei Siege, 11:4 Tore. „Also ich glaube, das sagt schon alles“, strahlt Maja Przybilla derzeit, wenn sie auf die starken Leistungen der Mannschaft angesprochen wird: „Die Stimmung ist bestens, die Trainingsbeteiligung top, alle ziehen mit. Und dabei haben wir auch noch viel Spaß.“ Die volle Punkteausbeute hat aber selbst die Erwartungen der SVH-Kapitänin übertroffen. „In den ersten drei Spielen ist das natürlich positiv überraschend, das kann man schon sagen“, unterstreicht Przybilla.

Verdient habe es sich das Team von Trainer Malte Henrichs allemal. Przybilla erzählt: „Schon in der Vorbereitung haben wir gut harmoniert. Allein von der Trainingsbeteiligung, dass so viele da waren, hat Bock gemacht. Danach haben wir oft etwas gemeinsam gemacht. Auf und neben dem Platz läuft es einfach.“

Die Momentaufnahme, aktuell sogar vor der zweiten Mannschaft des großen BVB zu stehen, „ist auch eine kleine Belohnung, die wir zusammen erreicht haben“.

FSV Gütersloh und 2. Bundesliga

Die 19-Jährige geht trotz allem Erfolg mit ihren Leistungen in der Regel eher kritisch um. „Von Natur aus bin ich ein selbstkritischer Mensch, was nicht immer förderlich ist“, sagt Przybilla über sich. Es ist nicht lange her, dass die Spielerin beim Zweitligisten FSV Gütersloh unter Vertrag stand. Der starke Druck beim Leistungssport, den sie verspürt hat, habe sie nach einer halben Saison zur Entscheidung bewegt, erst einmal mit dem Fußball aufzuhören. „Irgendwie spielst du für andere, nicht für dich. Früher hat Fußball für mich bedeutet, rauszukommen, um das zu tun, was ich liebe“, verrät Przybilla. Diese Leichtigkeit sei ihr abhanden gekommen. „Ich bin ein Kopfmensch. Deshalb habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, aufzuhören.“

Hat mal in der 2. Frauen-Bundesliga gespielt: Maja Przybilla.
Hat mal in der 2. Frauen-Bundesliga gespielt: Maja Przybilla. © Jura Weitzel

Nach einer eingelegten Pause ist sie zum SV Herbern zurückgekehrt. Dort hat sie den Spaß am Fußball wiedergefunden. „Es war von Anfang an super familiär, ich wurde super aufgenommen“, freut sich Przybilla. Und hier sei es derzeit eben die komplette Mannschaft, die sich ins Zeug legt und so erfolgreich spielt. Dabei spiele auch die Breite des Kaders eine gewichtige Rolle. „Man hat es auch einfach im letzten Spiel gesehen, da haben wir auch vier, fünf Mal gewechselt. Und alle haben wirklich Bock.“ Die Kapitänin ergänzt dabei erneut etwas selbstkritisch, dass sie selbst gerne das ein oder andere Tor mehr geschossen hätte. „Letztendlich zählt, dass wir als Mannschaft gewonnen haben. Und vier verschiedene Torschützen ist auch schon ziemlich geil“, schwärmt Przybilla. Es spreche wieder für die Mannschaft.

In der Liga vor BVB II

Dass sie in der Bezirksliga-Tabelle sogar vor der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund stehen, freut die 19-Jährige. „Wer kann das schon von sich sagen?“, stellt Przybilla zurecht die rhetorische Frage. Das noch kommende Spiel gegen den BVB sei immer etwas Besonderes, aber mit viel Selbstvertrauen sei auch der vermeintliche Übergegner schlagbar. „Das Spiel ist letztendlich nichts anderes. Der BVB ist ein Verein wie jeder andere auch in der Liga. Vom Prinzip her, von der Spielvorbereitung gehen wir da auch nicht anders rein“, komme es auf die richtige Einstellung an.

In das Spiel heute Abend (19.45 Uhr) im Pokal gegen Kreisligist DJK Mauritz geht der SV Herbern als Favorit. Nur dürfe man Spiele nur wegen des Klassenunterschieds nicht auf die leichte Schulter nehmen. Also alles wieder Kopfsache. Wie so oft bei Maja Przybilla.