SV Herbern jubelt spät in Neuenkirchen Sechs-Punkte-Krimi wird zum Tag der Premieren

SV Herbern jubelt spät in Neuenkirchen: Sechs-Punkte-Krimi wird zum Tag der Premieren
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Wenn diese Partie des Fußball-Landesligisten SV Herbern auf dem tiefen Rasen des Neuenkirchener Waldstadions zwei Dinge noch einmal unterstrich, dann die folgenden: Zum einen braucht der SVH wohl einen eigenen Rückstand, um überhaupt erstmal im Spiel anzukommen. Zum anderen ist es nahezu immer ein Fehler, die Mannschaft von Trainer Julian Wiedenhöft abzuschreiben.

Landesliga 4
SuS Neuenkirchen – SV Herbern 2:3 (1:0)

Die ersten Minuten des Spiels gehörten klar dem gastgebenden Absteiger aus der Westfalenliga. Malte Nieweler (5. Minute) und Linus Groeger (8.) ließen erste Warnschüsse auf das Tor von SVH-Keeper Christoph Hunnewinkel los. Die Führung für den SuS fiel dann verhältnismäßig unspektakulär: Einen Eckball nickte Robin Krümpel aus Sicht der Herberner Defensive viel zu einfach zum 1:0 ein (10.).

Benjamin Sodic bleibt cool

Der SV Herbern musste sich danach erstmal sortieren, wurde aber ab Mitte der ersten Hälfte griffiger und arbeitete sich über Zweikämpfe ins Spiel. Die beste Chance bis zu diesem Zeitpunkt vergab Benjamin Sodic in der 31. Minute per direktem Freistoß. Auch danach boten sich erneut Sodic (40.) und Frederik Falk (42.) Abschlussgelegenheiten, die jedoch erfolglos blieben, so dass der Rückstand zur Pause bestehen blieb.

Doch die Herberner kamen genauso aktiv aus der Kabine und wurden belohnt: Nach einer schönen Kombination über Daniel Krüger und Dennis Närdemann blieb Benjamin Sodic cool und schob zum 1:1 ein (52.) – der Premierentreffer für den 19 Jahre alten Neuzugang im Trikot des SV Herbern.

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Nur kurze Zeit später klatschte ein Schuss von SuS-Stürmer Linus Groeger an die Latte (55.). Glück für den SVH, der in der 61. Minute einen Debütanten aufs Feld schickte: Steffen Edeler aus der A-Jugend stand zum ersten Mal überhaupt im Kader und ersetzte gleich den früh verwarnten Fabian Hellmich in der Innenverteidigung.

Edeler machte seine Sache insgesamt gut, konnte die erneute Führung der Gastgeber durch Nieweler – wieder nach einem Eckstoß – aber nicht verhindern (72.). Der SV Herbern wackelte nun, fiel allerdings nicht. Im Gegenteil: Frederik Falk zeigte, dass auch er Ecken verwerten kann, und traf zum 2:2 (80.).

SV Herbern zeigt starke Moral

In einem völlig offenen Spiel gelang dann Daniel Krüger in der 90. Minute nach einem Konter sogar noch der Siegtreffer, der für grenzenlosen Jubel auf der Herberner Bank sorgte. Kuriose Randnotiz: Auch Co-Trainer Oliver Glöden feierte noch seinen ersten Landesliga-Einsatz für den SVH, um in den letzten Sekunden des Spiels Zeit von der Uhr zu nehmen.

„Endlich haben wir uns mal belohnt“, freute sich der erleichterte Trainer Julian Wiedenhöft nach der Partie. „Ob das jetzt gerecht war oder nicht, ist mir heute ehrlich gesagt ganz egal.“ Dass es offenbar erneut eines Rückstands durch sehr einfache Gegentore bedurfte, um voll da zu sein, kommentierte er süffisant: „Ich weiß auch nicht, was wir da jetzt nächste Woche nochmal trainieren sollen, damit das nicht passiert.“

Nur Lob hatte der Coach für die Einstellung seines Teams übrig: „Es zeigt sich wieder mal eine sehr gute Moral der Mannschaft, gerade wenn man sieht, unter welchen Voraussetzungen wir heute wieder angereist sind. Am Ende ist es mir egal, ob wir heute gut, schlecht oder Weltklasse waren – wichtig sind die drei Punkte.“ Diese Punkte bringen den SV Herbern vorerst auf drei Zähler an den ersten Nichtabstiegsplatz heran.

SVH: C. Hunnewinkel – Richter, Hellmich (61. Edeler), Bröer, Falk, Krüger (90.+4 Glöden), Sodic (68. Hülk), Närdemann (77. Schürmann), Pettendrup, Rottmann, Dombrowski

Tore: 1:0 Krümpel (10.), 1:1 Sodic (52.), 2:1 Nieweler (72.), 2:2 Falk (80.), 2:3 Krüger (90.)

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