Es ist aktuell eine schwierige Situation beim Fußball-Landesligisten SV Herbern aktuell. Die Herberner lassen immer wieder ihre Qualitäten aufblitzen, schaffen es aber selten, diese auch 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Am Sonntag soll sich das nun ändern – beim Sechs-Punkte-Spiel.
Der SV Herbern muss auswärts beim SuS Neuenkirchen ran. Der SuS stieg am Ende der vergangenen Saison aus der Westfalenliga ab, steht aktuell aber nur auf dem zwölften Tabellenplatz. „Von der individuellen Qualität gehören die mit Sicherheit zu den Besten in der Liga“, sagt Herberns Trainer Julian Wiedenhöft. „Ich glaube, auch die können ihre PS gerade noch nicht auf die Straße bringen.“
Gerade deswegen wird ein Sieg für die Herberner wohl umso wichtiger. „Ich will es jetzt nicht als Endspiel betiteln, dafür ist die Saison auch noch lang genug“, sagt Julian Wiedenhöft. „Aber wir haben jetzt sieben Punkte Rückstand auf Neuenkirchen beispielsweise. Wenn wir gewinnen, sind es vier, wenn wir verlieren, sind es schon zehn. Das macht schon einiges aus.“
Aus der Derby-Niederlage gegen den FC Nordkirchen können die Herberner für die Aufgabe am Sonntag durchaus Positives mitnehmen – wie eigentlich so oft. „Wir haben ja, wenn man das Albachten-Spiel rausnimmt, fast immer eine gute zweite Hälfte gehabt. So auch gegen Nordkirchen, da kann man schon was mitnehmen“, sagt Wiedenhöft.
Allerdings gehört zur Wahrheit auch: Der SV Herbern verschlief schon oft in dieser Spielzeit die erste Hälfte und geriet dadurch in einen Rückstand, dem die Mannschaft erstmal hinterherlaufen musste. So auch am vergangenen Freitag, als sie schon zur Pause mit 0:2 zurücklag und trotz großer Leistungssteigerung es nicht mehr schaffte, zurückzukommen.
„Das ist ja immer wieder das gleiche Problem bei uns. Olli (Glöden, Co-Trainer, Anm. d. Red.) und ich zerbrechen uns darüber auch immer wieder den Kopf“, gibt Julian Wiedenhöft zu und sagt schmunzelnd: „Vielleicht muss man denen mal einen Eimer Wasser ins Gesicht schütten vor dem Spiel, vielleicht hilft das ja.“

Etwas ernster sagt er dann aber doch: „Das ist unser ganz großes Ziel für Sonntag, auch eine ordentliche erste Halbzeit zu spielen. Wir wollen 90 gute Minuten auf den Platz bringen.“
Personell ist die Situation beim SV Herbern weiter angespannt. Mit Lukas Scholdei fällt jetzt ein wichtiger Leistungsträger bis zur Winterpause sicher aus. Dafür gibt es wieder Unterstützung aus der dritten Mannschaft. „Närde wird wieder dabei sein. Dafür sind wir auch sehr dankbar“, gibt Wiedenhöft einen Einblick.
Auch wenn Dennis Närdemann im Spiel gegen Nordkirchen zu den besten Herbernern gehörte, soll es bei einer Aushilfslösung bleiben. „So ist das abgesprochen“, sagt Wiedenhöft. „Dass er die fußballerischen Qualitäten hat, ist jedem bewusst. Natürlich zwickt es dann mal so ab der 70. Minute oder so, aber für uns ist er eine große Hilfe.“
Anpfiff ist am Sonntag bereits um 14 Uhr im Sportzentrum am Haarweg in Neuenkirchen.
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