Spielabbruch, Rettungswagen, Polizei Umstände sorgen für Irritationen beim SV Stockum II

Spielabbruch, Rettungswagen, Polizei: Umstände sorgen für Irritationen beim SV Stockum II
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Eigentlich sollte es ein ganz normales Nachholspiel in der Fußball-Kreisliga C zwischen dem SV Stockum II und dem TuS Wiescherhöfen III werden. Doch nach 76 Minuten und einer langen Unterbrechung entschied sich der TuS, nicht mehr weiterzuspielen. Die Gründe sorgten auch einen Tag später noch für Verwirrung bei den meisten Beteiligten.

Josef Holtrup aus dem Vorstand des SV Stockum berichtet: „Wiescherhöfen hatte mit 1:0 geführt. Dann gab es eine Ecke für Stockum. Bei der Ausführung wurde einer von unseren Spielern im Strafraum gefoult. Gleichzeitig ging dann ein Wiescherhöfen-Spieler zu Boden.“

Der TuS-Spieler erhob sofort schwere Vorwürfe. „Er sagte, ein Stockumer habe ihn geschlagen“, so Holtrup. „Gesehen hat das aber keiner, zumindest von unseren Leuten.“ Das bestätigt auch der Staffelleiter der Kreisliga C1 Unna-Hamm, Günther Wulf: „Der Schiedsrichter hat berichtet, er habe den Vorfall nicht mitbekommen. Der Spieler von Wiescherhöfen meinte aber wohl, er habe den Ellenbogen eines Stockumers im Gesicht gehabt.“

Die Situation wurde in der Folge unübersichtlich. Plötzlich waren auch ein Rettungswagen und die Polizei auf die Anlage im Dahl gerufen worden. „Wir haben eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen“, bestätigt Polizei-Pressesprecher Christian Stein. „Wie genau die Umstände waren, das müssen jetzt die Ermittlungen zeigen.“

SV Stockum verwundert über Polizeieinsatz

Bei den Stockumern zeigte man sich verwundert über die Umstände. „Ich weiß auch gar nicht, warum Wiescherhöfen den Rettungswagen und die Polizei gerufen hat. Das ist schon ein Hammer. Ich konnte das erst gar nicht glauben“, sagt Josef Holtrup.

Die ganze Unterbrechung habe dann etwa 45 Minuten gedauert. Trotz des Trubels wollte der Schiedsrichter die Partie nochmal anpfeifen. Noch 14 Minuten waren auf der Uhr, der TuS Wiescherhöfen III führte mit 1:0. Doch der TuS entschied sich, nicht weiterspielen.

Für Josef Holtrup beinhaltet der ganze Abbruch einige Fragezeichen – so richtig nachvollziehen konnte er das Ganze nicht. Wie es nun weitergeht mit der Partie, ist für den Stockumer aber klar: „Ich denke, dass die drei Punkte bei uns bleiben werden.“

Staffelleiter Günther Wulf hatte den Vorfall bereits an das Sportgericht weitergegeben. „Ich schätze, entweder gehen die Punkte nach Stockum oder es gibt eine Neuansetzung“, sagt er. „Aber das habe ich nicht zu entscheiden, das müssen wir jetzt abwarten.“

TuS Wiescherhöfen schweigt

Unsere Redaktion hat auch versucht, mit dem TuS Wiescherhöfen III zu sprechen. Trainer David Zott wollte vor der Verhandlung beim Sportgericht allerdings keine Stellungnahme abgeben.

Der Vorsitzende des TuS Wiescherhöfen, Marc Lapcevic, konnte wenig zu der Situation sagen, weil er selbst nicht vor Ort war. Er schildert aber: „Unser Trainer hat mich angerufen und gefragt, wie er sich verhalten soll. Ich habe ihm gesagt, dass er als Mannschaftsverantwortlicher entscheiden soll.“

Der Verein stehe hinter jeder Entscheidung. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir auch einen Abbruch mittragen“, so Lapcevic. „Wenn die Punkte an Stockum gehen und wir ja zum Zeitpunkt des Abbruchs geführt haben, schießen wir uns ja selbst ins Knie. Aber der Verein steht trotzdem 100 Prozent dahinter.“

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