Fußball: Landesliga
Späte Tore für den Werner SC - und ein Schiedsrichter im Mittelpunkt
Sechs Mal zappelte der Ball im Fußball-Landesligaduell zwischen dem Werner SC und SuS Stadtlohn im Netz, gefallen sind aber am Ende offiziell nur drei Tore – alle für den Werner SC.
WSC-Kapitän Daniel Durkalic (M.) traf für sein Team zum zwischenzeitlichen 2:0. © Helga Felgenträger
Landesliga 4 Werner SC – SuS Stadtlohn 3:0 (0:0)
Das Wetter wechselte von strahlendem Sonnenschein zu pechschwarzem Himmel und Regen, beide Trainer sahen ihre Mannschaft jeweils als die weit überlegene an und der auffälligste Mann auf dem Platz war am Sonntagnachmittag Schiedsrichter Martin Pier. Am Ende eines turbulenten Spiels ging der Werner SC aber verdient mit 3:0 als Sieger vom Platz.
Das erste Tor für den WSC fiel bereits in der 17. Minute durch einen schönen Kopfball von Robin Przybilla, die jubelnden Werner wurden aber vom Schiedsrichter unterbrochen: Abseits, kein Tor. WSC-Trainer Lars Müller ist sich nach dem Spiel sicher: „Das war niemals Abseits.“ Die meisten Zuschauer konnten die Aktion nicht mehr bewerten, weil sie vor dem Regenguss ins Vereinsheim geflohen waren – pechschwarzer Himmel über dem Lindert.
Auch das Fußballspiel war alles andere als schön, trotzdem versuchten es die Werner immer weiter – mit Erfolg. Nach 30 Minuten, mittlerweile wurden die Spieler von strahlendem Sonnenschein geblendet, brachte Kapitän Daniel Durkalic einen Freistoß von links in den Strafraum, nach einigem Gewusel landete der Ball bei Henry Poggenpohl, der draufhielt und den WSC endlich in Führung brachte. Aber auch der Jubel wurde von Schiedsrichter Martin Pier unterbrochen, wieder soll es Abseits gewesen sein.
Bis zur Halbzeitpause machte nur noch Pier auf sich aufmerksam, der sich nach Meckern unter anderem Daniel Durkalic zur Brust nahm: „Das ist jetzt Freistoß für Stadtlohn, wenn du das nicht verstehst, gehst du!“
Nach der Halbzeit wurden die Werner besser, es waren aber die Stadtlohner, die nach einem Fehler von WSC-Torwart Jorma Hoppe ihrerseits zum 1:0 einnetzten – aber auch die Gäste mussten sich dem Abseits-Pfiff des Schiedsrichters beugen.
Dann kam die 72. Minute, die alles änderte: Stadtlohns Hendrik Deitert legte einen Werner Spieler, Schiri Pier entschied auf Freistoß für den WSC. Das sah Deitert nicht so und machte das Pier auch deutlich. Der zögerte nicht lange, hob zwei Mal die gelbe und schließlich die rote Karte – das war es für Deitert.
In Überzahl drehte der WSC immer mehr auf und belohnte sich schließlich auch: Der eingewechselte Niclas Beckerling erlöste die Werner mit einem Traumschuss aus 20 Metern in den Winkel (80.), Daniel Durkalic (85.) und Dominik Hennes per Kopf (90.) erhöhten bis zum Schlusspfiff auf 3:0.
Auch nach dem Spiel blieb es kontrovers. Stadtlohns Trainer Manfred Ostendorf: „Wir hätten heute gewinnen müssen, Werne ist keine Übermannschaft.“ Lars Müller konnte da nur den Kopf schütteln: „Totaler Schwachsinn, das war ein hochverdienter Sieg.“
Mit 27 Punkten steht der Werner SC jetzt auf dem 11. Tabellenplatz – alles angerichtet also für das Derby gegen den SV Herbern (9. Platz, 29 Punkte) in einer Woche.
Werner SC: Hoppe – Martinovic, Stöver (78. S), Lochowicz, Saado (57. Foroghi), Durkalic, Poggenpohl, Holtmann, Prinz (67. Beckerling), Przybilla, Seifert
Tore: 1:0 Beckerling (80.), 2:0 Durkalic (85.), 3:0 Hennes (90.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Hendrik Deitert (Stadtlohn) wegen Meckerns (72.)