Späte Ekstase beim Werner SC Bruder von Champions-League-Spieler trifft für Hammer SpVg

Späte Ekstase beim Werner SC
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Der Werner SC hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach einem späten Sieg im „kleinen Derby“ gegen die Hammer SpVg klettert die Lindert-Elf wieder „über den Strich“ in der Landesliga 4. Bis dahin war es aber wahrlich kein sehenswertes Spiel für die zahlreich erschienenen Zuschauer.

Landesliga 4

Werner SC - Hammer SpVg

2:1 (1:1)

Die spannendste Frage an der Kardinal-von-Galen-Straße war zumindest im ersten Durchgang, welche Ausprägung das verrückte Wetter noch haben kann. Es begann mit leichtem Regen, entwickelte sich dann zu Hagel, um mit einem wunderschönen Regenbogen über Werne in die Pause zu gehen.

Sportlich war wenig los auf dem Kunstrasen. Werne zeigte sich eine Woche nach der desaströsen 0:5-Klatsche in Altenrheine grundsätzlich rehabilitiert und traf auch schnell zur Führung. Jannik Prinz setzte sich auf der rechten Seite gut durch und bediente Finn Drücker mustergültig im Zentrum (11.).

Von der Hammer SpVg, die nach dem Abstieg und dem Umbruch im Sommer eine gute Landesliga-Saison spielt, kam wenig bis gar nichts. Es brauchte eine Einladung der Gastgeber, dass die HSV zurück in die Partie kam. Ob es nun ein Maulwurfhügel im Kunstrasen war oder einfach nur eine Unaufmerksamkeit war den Gästen egal.

Finn Drücker jubelt.
Finn Drücker erzielte das frühe 1:0 für den Werner SC. © Ebmeier

Innenverteidiger Zoran Martinovic vertändelte den Ball ohne große Not gegen Hendrik Beste, der dann einfach nur noch WSC-Goalie Henrik Pollak überwinden musste (31.). Der Nachname des Hammers dürfte Fußballfans dabei durchaus bekannt vorkommen.

Tatsächlich ist Hendrik Beste nämlich der Bruder von Jan-Niklas, der durch überragende Leistungen beim 1. FC Heidenheim zum Champions-League-Teilnehmer Benfica Lissabon gewechselt ist. Und tatsächlich sah man dem jüngeren Bruder durchaus an, welche Gene in seinem linken Fuß versteckt sind. Deshalb waren sich die Kenner am Lindert-Sportplatz sicher: „Der wird bald deutlich höher spielen.“

Bruder von Jan-Niklas Beste trifft

Sonst allerdings gab es bei Hammer SpVg wenig, was wirklich für Aufregung sorgte. Das lag aber vor allem daran, dass der WSC solide verteidigte und das Leder immer weit weg vom eigenen Tor hielt. Werne zeigte ein ganz anderes Bild, als noch vor sieben Tagen.

„Wir sind alle bis zur Leistungsgrenze gegangen, aber das mussten wir auch. Es ging mir darum, dass wir aus dem letzten Spiel lernen. Wenn man diese Spiele sieht, sind das Riesenwelten“, so Coach Sebastian Schnee.

Und seine Laune sollte sogar noch besser werden. In der vierten Minute der Nachspielzeit versuchte es der WSC noch einmal mit einem langen Ball auf Jannik Prinz. Der Angreifer machte den Ball überragend fest, spielte auf die linke Seite, wo Tim Abdinghoff mit Vollspann das Leder ins Netz haute. 2:1 - völlige Ekstase im Lindert!

Landesliga 4: Werner SC schlägt Hammer SpVg

„Es ist total schwer, die richtigen Worte finden für das, was hier heute passiert ist“, sagte Sebastian Schnee nach dem Spiel. „Allein, dass Jannik Prinz nach so einem Spiel den Ball noch so festmacht und wie Abdi (Tim Abdinghoff) den Ball dann reinhaut. Überragend.“

Durch den Sieg und die Ergebnisse der Konkurrenz ist der Werner SC damit aus dem Tabellenkeller der Landesliga 4. So lässt sich das kommende spielfreie Wochenende doch noch besser genießen.

WSC: Pollak - Martinovic, Happe, Stöver, Holtmann, Drews, Fischer, Prinz, Drücker (69. Calikbasi), Warnecke (90.+3 Vaupel), Wottke (81. Abdinghoff)

Tore: 1:0 Drücker (11.), 1:1 Beste (31.), 2:1 Abdinghoff (90.+4)