„So gut können wir nicht aufgestellt sein“ Führungsspieler des Werner SC spricht Klartext

Von Conrad Fröhlich
 Führungsspieler des Werner SC spricht Klartext
Lesezeit

Abstiegskampf gehörte für Marvin Stöver bislang nicht gerade zum Alltag. Der Verteidiger des Fußball-Landesligisten Werner SC musste nur in der Saison nach dem Landesliga-Aufstieg um den Klassenerhalt kämpfen. Jetzt ist der WSC mit sieben Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz Tabellenletzter – dabei hatten die Verantwortlichen vor der Saison noch den Aufstieg als Ziel vorgegeben.

So ist Marvin Stöver von der Hinrunde entsprechend enttäuscht: „Das war eine sehr durchwachsene Hinrunde von uns. Es gab Spiele, da waren wir ganz gut und haben unglücklich verloren. Dann gab es aber Partien, da waren wir einfach katastrophal.“ Das Team von Trainer Lars Müller schaffte es zu keinem Zeitpunkt der Saison, eine gewisse Konstanz in die Auftritte zu bringen. Auch bei Partien wie gegen Bockum-Hövel, bei denen die eigene Leistung eigentlich stimmte, brachte sich die Mannschaft oft durch individuelle Fehler um den Lohn.

Gespräche beim Werner SC

Bei der tabellarischen Situation sicherlich auch eine Frage des Selbstvertrauens. „Wenn man dann soweit unten drin steht, gibt es viele 50:50-Situationen, die dann gegen einen laufen“, erklärt der Abwehrmann. Trotzdem gäbe es auch einige Situationen, in denen die Mannschaft deutlich gemerkt habe, warum sie unten drin steht. In Werne ist in der Winterpause also einiges zu tun.

Zunächst wollten die Beteiligten des WSC allerdings erstmal die Ursachen der miserablen Hinrunde ermitteln − auch mit Marvin Stöver, der Teil des Mannschaftsrats und langjähriger Führungsspieler ist. Die Ergebnisse der Gespräche lassen allerdings zu wünschen übrig: „Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht. Einen wirklichen Grund, warum es so schlecht läuft, haben wir aber nicht gefunden. Vorne haben wir zu wenig Tore gemacht und defensiv durch individuelle Fehler auch viele kassiert.“

Marvin Stöver (l.) kassierte mit dem WSC in der aktuellen Saison schon 39 Gegentoren.
Marvin Stöver (l.) kassierte mit dem WSC in der aktuellen Saison schon 39 Gegentore. © Johanna Wiening

Neue Erkenntnisse klingen wohl anders. Immerhin beim Grundproblem sind sich die Verantwortlichen einig: Fehlendes Talent in der Mannschaft ist nicht das Problem: „Wir kriegen schon die ganze Saison unsere PS nicht auf die Straße, sind aber individuell eigentlich nicht schlecht aufgestellt.“

Trotzdem wird dem Verteidiger eine Sache schmerzlich bewusst: „Im Endeffekt muss man sich dann ehrlich kritisieren. So gut können wir nicht aufgestellt sein, wenn wir die Leistung nicht bringen.“ Trotzdem macht Stöver bewusst, dass der WSC von der Qualität der Spieler auf keinen Fall eine Mannschaft für den Abstiegskampf sei.

Dennoch ist klar, dass die Müller-Elf in der Rückrunde ein anderes Gesicht zeigen muss. In der Winterpause soll dafür die Basis geschaffen werden. Dazu sollten sich die Spieler in der Winterpause selbstständig fit halten. „Das war die Aufgabe des Trainers, damit wir in der Vorbereitung eher im taktischen Bereich arbeiten können“, erklärt Stöver die Maßnahme. Viel Zeit darf der WSC nicht mehr verlieren, sonst lässt sich der Abstand zum Nichtabstiegsplatz nicht mehr schließen.

Thomas Overmann ruft Klassenerhalt als Ziel beim WSC aus: „Gute Adresse für Fußball bleiben“

Diese Wechsel sorgten 2022 für besondere Geschichten: Rückkehrer, Ende einer Ära, Ligenwechsel

Werner SC jubelt weiter bei den Hallenstadtmeisterschaften: Doppelsieg bei C- und B-Jugend