Herberns Trainer Benjamin Siegert wurde am Sonntag laut wie selten zuvor.

© Jura Weitzel

Siegerts Donnerwetter: „Wer meine Stimme mitbekommen hat, dem wurde angst und bange“

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Die Saison ist noch jung und doch herrscht Alarmstimmung beim SV Herbern: Nur ein Punkt aus vier Spielen ist weit vom Anspruch entfernt. Trainer Siegert zeigte sich deshalb von einer neuen Seite.

Herbern

, 28.09.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gerade mal vier Spiele hat der SV Herbern in der Fußball-Landesliga absolviert, und doch glühen die Alarmleuchten bereits orange. Mit nur einem Punkt ist der SVH nicht nur Vorletzter, sondern hinkt seinem eigenen Anspruch und Ziel hinterher. Trainer Benjamin Siegert ist nach der jüngsten Niederlage entsprechend laut geworden – und bezeichnet die Situation als gefährlich.

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„Wer meine Stimme mitbekommen hat, dem wird wohl angst und bange geworden sein“, berichtet Herberns Coach, der nach der 1:3-Pleite beim SV Dorsten-Hardt Gebrauch seines gesamten Stimmvolumens gemacht hatte.

Defensiv zu pomadig, ja „einfach zu schlecht“, sei der Auftritt seiner Elf gewesen, die weit vom eigentlichen Leistungspotenzial spielt.

„Wir müssen begreifen, dass wir nicht mehr diesen Hurra-Fußball spielen können wie im letzten Jahr“, stellt Siegert klar, „jetzt braucht es andere Qualitäten“. Um das zu unterstreichen, lernte seine Mannschaft nun auch einen neuen Benjamin Siegert kennen.

„Da müssen die Jungs durch“, so Siegert, der die Stimmung in der Mannschaft bis vor dem letzten Spiel als gut bezeichnete. „Danach mussten sie sich einiges anhören. Aber man kann auch nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen haben. Wer das jetzt noch so sieht, der ist aktuell falsch bei Herbern.“

Denn die Situation sei gefährlich. „Wir müssen höllisch aufpassen, den Anschluss an die mittleren Plätze nicht zu verlieren“, warnt der Trainer.

Eine ganze Reihe von Spielern fehlt im Training

Nach wie vor ist das Verletzungspech eines der bestimmenden Themen in Herbern, auch wenn Siegert dies nicht gern erwähnt. „Ich bin kein Freund davon zu sagen, dass mir die Spieler fehlen. Die Jungs, die hintendran sind, spielen schließlich auch Landesliga.“

Allerdings fehlen ihm nicht ein, zwei Schlüsselspieler, die mit der Breite des Kaders aufgefangen werden, sondern immer wieder eine ganze Reihe von Fußballern. „Wenn du immer nur 13, 14 Leute zur Verfügung hast, dann nagt es an dir“, so Siegert: „Da fehlt der Rhythmus, die Mannschaft kann sich nicht einspielen und man hat auch nicht mehr die Möglichkeit, spät im Spiel jemanden zu bringen, der nochmal eine Wende gibt.“

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Das allein soll allerdings nicht als Ausrede herhalten, dazu weiß Siegert auch zu gut um die anderen Baustellen. „Das, was wir abrufen, ist relativ wenig“, stellt er fest. Auch gegen Dorsten-Hardt mangelte es an offensiver Durchschlagskraft, die Abwehr hielt nur eine gute halbe Stunde dicht.

Unter der Woche will und wird Siegert nun erneut an seine Mannschaft appellieren: Es gehe vorerst nicht mehr darum, ansehnlichen Fußball zu spielen, sondern sich aus der Misere zu befreien. Mit Kampf, Einsatzwillen und Leidenschaft – ansonsten droht den Herberner Spielern nicht nur das nächste Donnerwetter ihres Trainers, sondern auch eine echte sportliche Krise.

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