Serkan Adas hat wenig Verständnis für seine lange Sperre - und kündigt eine Reaktion an

© Jura Weitzel

Serkan Adas hat wenig Verständnis für seine lange Sperre - und kündigt eine Reaktion an

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„Geschockt“ sei Serkan Adas gewesen, als er von seiner Strafe erfahren hat. Sechs Monate soll er für seine Spuckattacke gegen die IG Bönen zuschauen. Das könne er nicht auf sich sitzen lassen, so Adas.

Werne

, 02.09.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für sechs Monate hat der Fußballkreis Unna/Hamm Serkan Adas gesperrt. Die Spuckattacke im Kreispokal-Halbfinale gegen die IG Bönen (0:2) wird Adas und die Eintracht also noch lange behalten. Adas versteht die lange Strafe überhaupt nicht.

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Schon bei Eintracht-Coach Mario Martinovic löste die Dauer der Sperre nicht gerade Verständnis aus. Sechs Monate seien übermäßig viel, so Martinovic. Der Trainer habe des Gefühl, an seinem Akteur werde ein Exempel statuiert, sagte er.

Tatsächlich wirkt die Strafe vor dem Hintergrund, dass Bönens Samet Akyüz für seine Kopfnuss nach Abpfiff nur fünf Wochen Sperre erhalten hat, hart. Aber was sagt Serkan Adas selbst zu der langen Strafe gegen ihn?

Den 25-Jährigen erreichte die Nachricht über die Dauer der Sperre mit etwas Verzögerung. Schließlich hatte die Eintracht Adas unmittelbar nach dem Vorfall suspendiert, die Informationen flossen entsprechend nicht gerade sprudelnd.

Ein Mitspieler sprach Adas schließlich per Kurznachricht auf die lange Sperre an, von der Adas noch nichts wusste. Wenig später war der Eintracht-Akteur im Bilde. Und alles andere als begeistert.

Serkan Adas: „Sechs Monate sind schon sehr krass“

„Ich war auf jeden Fall geschockt. Sechs Monate sind schon sehr krass“, sagt Adas. Er habe vielleicht mit anderthalb Monaten gerechnet, so der Werner.

Adas findet vor allem die Argumentationsgrundlage dünn. Er habe den Schiedsrichter nach Abpfiff auf die Aktion, die ihm den Platzverweis einhandelte, angesprochen. „Ich war der Annahme, dass du gespuckt hast“, soll der Unparteiische ihm entgegnet haben.

Für Adas ist das eine zurückhaltende Begründung - als sei der Schiedsrichter sich nicht sicher gewesen, die Aktion richtig erfasst zu haben. Als die Gegenspieler aus Bönen die Worte gehört haben, hätten sie laut Adas gelacht. Eintracht-Trainer Martinovic hatte gegenüber dieser Redaktion dagegen bekundet, Adas hätte seinen Fehler bereits eingesehen.

Eintracht Werne überlegt, gegen die Strafe vorzugehen

Auf sich sitzen lassen will Adas die halbjährige Sperre nicht. Bis zum 15. Februar soll er der Eintracht fehlen. Die hat durch Martinovic bereits angekündigt, eventuell gegen die Strafe vorgehen zu wollen.

Das wünscht sich auch Adas. Er wolle nochmal mit Eintrachts Sportlichem Leiter Rainer Fiebig persönlich sprechen, sagt der Verurteilte. „Kein Spieler ließe das auf sich sitzen“, sagt Adas.

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Inzwischen trainiert er wieder mit der Mannschaft. Das soll laut eigener Aussage auch der Fall bleiben - egal, wie lange die Sperre letztlich bleibt. „Dann muss ich die Strafe halt absetzen“, sagt Adas. Weniger Gas geben will er während der Einheiten deshalb natürlich nicht.