Sechs-Spiele-Sperre nach umstrittener Roten Karte „Für ihn ist die Saison quasi gelaufen“

Von Till Schacht
Sechs-Spiele-Sperre nach umstrittener Roten Karte: „Für ihn ist die Saison quasi gelaufen“
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Schiedsrichterentscheidungen stehen oftmals im Mittelpunkt von Fußballspielen. Insbesondere im Amateur-Bereich sorgen die Pfiffe für heiße Diskussionen. Im Fall von Stockums Musa Altindal, der im B-Liga-Spiel in Wiescherhöfen mit Rot vom Platz gestellt wurde, ist die gefällte Entscheidung folgenschwer und das gleich sechsfach.

So wird der Stockumer die kommenden Sonntage nicht wie sonst üblich auf einem Fußballplatz stehen und dem Team von Leonardo Amoresano helfen. „Auf der einen Seite ist es ärgerlich, dass der Junge uns nicht zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite geht es hier viel mehr um den Spieler“, sagt Stockums Trainer Amoresano zur gefällten Entscheidung des Kreissportgerichts.

Sechs Spiele Sperre für einen Zweikampf, zu dem selbst der gegnerische Trainer im Nachgang sagt: „Ich war selbst verwundert, dass der Schiri dafür Rot gezeigt hat.“ Dass die Strafe für Altindal dabei so hoch ausfällt, hängt auch damit zusammen, dass es sich beim SVS-Spieler um einen Wiederholungstäter handelt.

Musa Altindal bis Ende Mai raus

„Bei ihm ist es halt das zweite Mal, aber auch das zweite Mal zu Unrecht“, erklärt Leonardo Amoresano und fügt an: „Es hört sich bekloppt an, ist aber so.“ Doch wie geht man mit so einer harten Strafe für ein vermeintlich leichtes Vergehen um?

„Er akzeptiert und respektiert die Entscheidung, aber natürlich demotiviert so etwas auch“, gibt Trainer Amoresano Einblicke in die Gefühlslage des Spielers. „Ich habe mit ihm gesprochen und man merkt ihm an, dass er sichtlich frustriert ist“, so der Stockumer Trainer weiter.

Erst Ende Mai könnte Altindal wieder ein Pflichtspiel für die Grün-Weißen bestreiten. Bis dahin ist er – mehr oder minder – zum Zugucken verdammt. „Musa kann jetzt sechs Wochen zum Training kommen und weiß jedes Mal, dass er Sonntag nicht spielen wird. Die Saison ist quasi für ihn gelaufen“, weiß auch der Trainer über die schwierige Situation seines Schützlings Bescheid. „Wenn er daher mal keinen Kopf hat, zum Training zu kommen, lieber Zeit mit der Freundin oder der Familie verbringen möchte, habe ich dafür absolutes Verständnis.“

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