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„Schlechtestes Spiel, das ich je gesehen habe“: SV Herbern gewinnt in Freckenhorst
Fußball: Testspiel
Im Spiel gegen den Bezirksligisten TuS Freckenhorst wollte der SV Herbern eigentlich positive Erfahrungen sammeln. Am Ende siegte der Landesligist zwar - doch wie, wusste das Team auch nicht so genau.
Schon zum zweiten Mal trat der SV Herbern am Samstag in dieser Vorbereitung zu einem Testspiel an - dabei war die Mannschaft erst am vergangenen Donnerstag ins offizielle Training eingestiegen. Gegen den TuS Freckenhorst sollte ein positiver Eindruck her - das gelang aber nur im Ergebnis.
Von Anfang an wirkten die Herberner überfordert mit dem Spiel. Der Mannschaft gelangen kaum echte Ballstafetten. Ganz anders die Gegner aus der Bezirksliga: Immer wieder tauchte Freckenhorst gefährlich vor Herberns Keeper Philipp Sandhowe auf, der so einige riesige Torchancen verhindern konnte.
Auch in der Folge scheiterten die Freckenhorster meist an fehlender Effizienz oder an einem starken Herberner Schlussmann. Bis der Bezirksligist einen Freistoß bekam und diesen direkt zum verdienten 1:0 verwandelte.
Auch danach änderte sich wenig am Bild: Der SVH fand keine Mittel, um den TuS entscheidend zu stören. So kam es auch etwas aus dem Nichts, als Fynn Rottmann zum Ausgleich traf. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Herberner zwar besser, konnten sich aber kaum Vorteile erspielen.
Das Bild änderte sich auch nach der Halbzeit nicht: Der SV Herbern suchte seine Form und die Freckenhorster auf der anderen Seite trafen mit dem ersten Schuss aufs Tor des eingewechselten Leo Fenker zur 2:1-Führung.
Zwar war Freckenhorst nicht mehr ganz so dominant wie zuvor, doch der SV Herbern kam ebenfalls nur selten vor das Tor der Gastgeber. So kam es etwas überraschend, als Marcel Scholtysik für den SVH zum 2:2-Ausgleich traf.
Lange wirkte es so, als würde es nun bei diesem Ergebnis bleiben. Doch am Ende war es ein Elfmeter, den Julian Trapp verwandelte und der dem SV Herbern zum 3:2-Sieg verhalf. „Wie wir das geschafft haben, wissen wir auch nicht so genau“, gab Trainer Benjamin Siegert nach dem Spiel zerknirscht zu.
Trotz des Sieges fand der Trainer keine lobenden Worte für seine sonst so starke Mannschaft. „Das war, glaube ich, das schlechteste Spiel, das ich je gesehen habe“, gab er zu. „Und ich kann noch nicht einmal genau sagen, woran das liegt.“
Zwar habe seine Mannschaft in dieser Woche einige harte Trainingseinheiten gehabt. „Aber eine Entschuldigung ist das auch nicht wirklich“, sagt er. Auch die vielen unerfahrenen Spieler aus der A-Jugend, die aktuell ihre ersten Spiele für das Landesliga-Team machen, wollte der Trainer nicht als Entschuldigung gelten lassen.
Es ist also noch viel zu tun beim SV Herbern - die Mannschaft steht allerdings auch erst am Anfang der Vorbereitung. Der nächste Test steht schon am kommenden Sonntag gegen den Königsborner SV (15.30 Uhr, Kunstrasenplatz am Siepenweg) auf dem Programm.
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
