Schiri-Frust bei Werner SC gegen SG Bockum-Hövel So reagiert der Unparteiische

Von Conrad Fröhlich
Schiri-Frust bei Werner SC gegen Bockum-Hövel: Unparteiischer reagiert
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Am vergangenen Spieltag kam es in der Fußball-Landesliga zu einem spannenden und hitzigen Duell, bei dem Schiedsrichter Gürhan Celik eine entscheidende Rolle spielte. Bei der 2:1-Heimniederlage des WSC hatte der Schiedsrichter zwei spielentscheidende Situationen zu bewerten.

Die erste Situation ereignete sich in der Entstehung des Freistoßes, der von Marvin Stöver zur Werner Führung verwandelt wurde: In der 35. Minute spielte Gästekeeper Simon Mühlbrandt den Ball außerhalb des Sechszehners mit der Hand. Torschütze Stöver sieht dadurch eine Verhinderung einer Torchance, die einen Platzverweis zufolge hätte: „Ich hätte gedacht, dass es eine Rote Karte ist. Wenn der Torwart da nicht hingeht, hätten wir eine gute Chance auf das Tor.“

Werner SC will den Elfmeter

Schiedsrichter Gürhan Celik bewertete die Situation anders und verwarnte den Keeper lediglich. „Der Keeper nahm dem Ball circa einen Meter vor dem Tor in die Hand. Zwei Verteidiger standen links und rechts neben ihm, circa zwei Meter vom Keeper entfernt stand ein Werner Angreifer. Da die Verteidiger den Ball noch hätten wegköpfen können, habe ich die Aktion des Torwarts nicht als die Verhinderung einer klaren Torchance bewertet“, begründet der Schiedsrichter seine Entscheidung, den Schlussmann auf dem Feld zu lassen.

So erzielte der WSC zwar die Führung, durfte folglich allerdings nicht in Überzahl weiterspielen. Die Werner fingen sich in der 40. Minute den Ausgleich. Bis zur 73. Spielminute rückte Schiedsricher Celik in den Hintergrund. Dann aber ging Wernes Brian Wolff nach einem Kontakt mit dem gegnerischem Verteidiger im Sechszehner der Gäste zu Boden. Für Stöver war das durchaus ein elfmeterreifes Foul: „Für mich war das eine 60-zu-40-Entscheidung, bei der ich zu Elfmeter tendiere. Brian Wolff trifft zuerst den Ball, deswegen kann man das auf jeden Fall pfeifen.“

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Doch auch diese Szene nahm Gürhan Celik anders wahr. „Ich hatte auf die Szene eine perfekte Sicht. Es ging darum, wer zuerst den Ball spielt. Der Verteidiger stellte sein Körper vor und spielte den Ball nach rechts. Danach kamen beide zu Fall. Für mich war der Verteidiger erst am Ball“, erklärte der 24-Jährige. Für ihn in der Situation entscheidend war die Richtung, in die der Ball nach der Aktion rollte.

„Wenn der Werner Stürmer von rechts den Ball gespielt hätte, muss der Ball irgendwie nach links oder Richtung Torauslinie rollen. Der Ball ging jedoch klar nach rechts, deswegen muss der Abwehrspieler den Ball gespielt haben“, erklärt Celik. „Es war eine knifflige Situation und keine leichte Entscheidung.“

„Die Akzeptanz war da“

Bei diesen kniffligen Situationen und engen Entscheidungen freut den Schiedsrichter, dass sich Meckereien und Diskussionen auf dem Platz in Grenzen hielten: „Die Akzeptanz meiner Entscheidungen waren da. Man sieht daran, dass es kaum Rudelbildungen oder Nickeligkeiten gab.“ Auch nach dem Spiel habe es kein Ansturm auf das Schiedsrichtergespann gegeben: „Später habe ich mich noch mit dem WSC-Trainer und ein, zwei Spielern ausgetauscht. Sie haben manche Dinge anders gesehen, aber das ist beim Fußball ja auch normal.“

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