Es war eine Überraschung: Wenige Tage vor dem Derby gegen den SV Herbern gab des Werner SC bekannt, Robin Przybilla zurückgeholt zu haben. 2020 hieß es noch, dass der Offensivspieler kein Fußball mehr spielen werde. Jahrelang war er da schon wegen einer Schambeinentzündung zum Zugucken verdonnert worden.
Drei Jahre später ist er nun zurück, trainiert seit drei Wochen mit dem Fußball-Bezirksligisten. Im Lindert. Dort, wo die Verletzung aufbrach. Eine Verletzung, die im WSC-Kader schon anderen Spielern eine monatelange Pause bescherte. Der Tenor: Der vergleichsweise harte Untergrund in Werne sei verantwortlich für die Entzündung. Przybilla beendete daraufhin seine Karriere. Er habe keine Lust mehr auf Fußball wegen der langen Verletzung, erklärte der damalige Trainer Lars Müller gegenüber dieser Redaktion.
Trainingsrückstand noch zu groß
Über die Jahre hielt der Kontakt zwischen Przybilla und dem Werner SC. „Der Fußball verlässt einen nie so ganz, auch wenn man eine lange Zeit raus ist. Der Werner SC hat die ganzen Jahre über Kontakt zu mir gehalten, weshalb ich jetzt auch wieder mittrainiere“, sagt Przybilla am Mittwoch. Das sagte auch Öztürk bei der Verkündung in der Vorwoche. Gegen den SV Herbern am Freitagabend stand Przybilla auch schon wieder im Kader, zum Einsatz kam er aber nicht. Der Trainingsrückstand sei zu groß, so Öztürk. Und nach der langen Verletzung wolle man ihn langsam zurückkommen lassen. Nichts riskieren ist das Motto beim WSC.
Wobei Robin Przybilla zwar seine aktive Laufbahn beendet hatte, hobbymäßig hat er aber dennoch weiter gekickt, wenn auch nicht unbedingt Fußball: „Ich habe verschiedene Sportarten als Hobby betrieben, wie zum Beispiel Futsal. Es ging dabei aber nicht darum, dass ich fit bleibe, sondern eher um den Spaß beim Sport.“
Przybilla war 2018 als damals 19-jährige Sturmhoffnung vom Oberligisten Hammer SpVg zum Werner SC gewechselt. Er fügt sich gut ein und entwickelte sich zu einem Stammspieler in der Elf von Lars Müller. Ab März 2019 musste er dann wegen der Verletzung aussetzen, im Sommer 2020 dann die Verkündung, dass Przybilla eine längere Pause einlegen werde. Ob er zurückkommt – damals noch fraglich.
Nun aber doch. Wie sein Comeback aussieht, lässt Robin Przybilla offen und zeigt sich bescheiden: „Mein primäres Ziel für den Rest des Jahres ist, dass ich fit werde und wieder einen Rhythmus bekomme, der auch Zeit für Fußball beinhaltet. Ich habe zwar berufliche und universitäre Verpflichtungen, aber ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr Zeit für Fußball finden werde. Alles weitere wird sich dann schon ergeben. Ich freue mich, erst einmal wieder Teil einer Mannschaft zu sein, die so gut drauf ist wie die Jungs aus Werne.“
Hansi Küpper kommentiert erstmals Derby: „Du darfst dir keinen Aussetzer erlauben“
Henrik Pollak bekommt 40-Meter-Lupfer-Gegentor: Nach Siegtreffer fiel ihm Stein vom Herzen
Maurice Modrzik trifft gegen Ex-Klub SV Herbern: „Ich habe alles gegeben“