Oliver Grewe überraschend als WSC-Vorstand abgewählt „Das war ein abgekartetes Spiel“

Oliver Grewe überraschend als WSC-Vorstand abgewählt
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Auf dem Papier schien es einfach eine turnusmäßige Jahreshauptversammlung beim Werner SC zu werden. Was aber dann passierte am Freitagabend im Haus Havers, ließ einige WSC-Mitglieder sprachlos zurück, andere wütend. Vor allem aus den anderen Abteilung Freizeit- und Breitensport, Tischtennis und Volleyball.

Nach drei Jahren im Amt hatten die nämlich wohl damit gerechnet, dass Oliver Grewe als Vorsitzender des Gesamtvereins wiedergewählt wird. Doch dann stellte der Fußballvorsitzende Thomas Overmann einen Gegenkandidaten: Michael Laschitza (57). Und plötzlich wurde klar, warum die Fußballabteilung mit beiden Seniorenmannschaften erschienen war. Für die erste Mannschaft schien es sogar eine Art Pflichtveranstaltung gewesen sein nach der Trainingseinheit am Freitag. Sie kam in voller Besetzung.

Denn von den 82 stimmberechtigten Mitgliedern stellte die Fußballabteilung somit die stärkste Kraft. Laschitza, der auch Kassierer der Fußballabteilung ist, bekam dadurch 44 Stimmen, Oliver Grewe aber nur 30. Drei enthielten sich. Damit ist Michael Laschitza neuer Vorsitzender des WSC-Gesamtvereins. Der Schock und Unmut darüber stand vielen Mitgliedern ins Gesicht geschrieben. Zufriedenheit hingegen bei Thomas Overmann und den Fußballern.

Oliver Grewe habe zwar erst Freitagmittag erfahren, dass es wohl einen Gegenkandidaten geben wird. Geahnt habe er es aber im Vorfeld: „Ich habe aber auch gesagt, dass ich mich nicht auf die gleiche Stufe stelle und hier so ein abgekartetes Spiel mache.“ Die Fußballspieler seien immer nur dabei, wenn Thomas Overmann Wahlen durchziehen wolle, so Grewe. Er wünsche seinem Nachfolger alles Gute, gibt ihm aber auch einen Seitenhieb mit: „Ich hoffe, dass er den Verein zusammenhält und dass er das Vereinsleben erweitern wird.“

Der neue Vorstand des Gesamtvereins des Werner SC: Stefan Möllers (v.l.), Karin Ackers, Ralf Cramer, Michael Laschitza, Michael Preik und Udo Harmsen, der neuer Kassenprüfer ist.
Der neue Vorstand des Gesamtvereins des Werner SC: Stefan Möllers (v.l.), Karin Ackers, Ralf Cramer, Michael Laschitza, Michael Preik und Udo Harmsen, der neuer Kassenprüfer ist. © Verena Schafflick

Michael Laschitza erklärte nach der Sitzung, wie es zu der Gegenwahl kam: „Wir haben uns im Fußballvorstand überlegt, weil wir mit gewissen Sachen nicht einverstanden sind, dass wir jemanden vorschicken müssen, der sich für Sachen einsetzt, die für den Fußball vielleicht wichtiger sind.“ Die Fußballer würden sich nicht unterstützt fühlen, zumal es der einzige Draußensport unter den Abteilungen sei.

Die Frage, ob die Fußballabteilung es sich einfach gemacht habe, mit zwei Fußballmannschaften zu erscheinen, um eine Wahl zu gewinnen, sieht Laschitza nicht: „Alle Mitglieder sind ordnungsgemäß eingeladen worden und letztendlich entscheidet die Mehrheit.“ Welche Projekte jetzt priorisiert angegangen werden, sagte Laschitza nicht: „Ich muss mich erst mal mit allen Verantwortlichen an einen Tisch sitzen, weil ich wissen muss, was Stand heute so gelaufen ist. Dann werde ich mich später dazu äußern.“

Zehn Jubilarinnen und Jubilare wurden nach der Sitzung geehrt für ihre Treue zum Werner SC.
Zehn Jubilarinnen und Jubilare wurden nach der Sitzung geehrt für ihre Treue zum Werner SC. © Verena Schafflick

Und auch ein zweiter von Overmann vorgeschlagener Kandidat wurde gewählt. Er kündigte an, dass Michael Preik das Amt als Seniorenvertreter übernehmen würde, sollte Bernd Haverkamp sich nicht erneut zur Wahl stellen. Haverkamp lehnte ab, Preik, ebenfalls Geschäftsführer der Fußballabteilung, wurde mit 42 Ja-Stimmen gewählt. Viele der anwesenden Mitglieder enthielten sich der Wahl. Es waren zwei Wahlen, die einen Riss durch den Verein offenbart haben: Fußballabteilung auf der einen, die übrigen Abteilungen auf der anderen Seite.

Entsprechend gedrückt schien die Stimmung bei den Jubilarehrungen am Ende der Sitzung zu sein. Zumal kurz Unmut aufkam, als die Fußballspieler vor den Ehrungen verschwinden wollten. Nach Kritik der anderen Abteilungen blieben sie. Von den 45 Jubilarinnen und Jubilaren waren zehn anwesend. Für 25 Jahre Mitgliedschaft mit der silbernen Vereinsnadel geehrt wurden Doris Schwerdt, Mareike Weßelmann und Renate Zander. Gerda Deniers, Waltraud Humpert, Gisela Niegeländer, Peter Reinhardt und Annegret Weidemann wurden für 40 Jahre Vereinstreue geehrt. Die goldene Vereinsnadel für 50 Jahre erhielt Helmut Weidemann. Joachim Wodetzki wurde für 20 Jahre Vorstandsarbeit geehrt.

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