Werner SC muss zum Tabellenführer nach Bockum-Hövel Leon Becker gibt dann sein Comeback

Werner SC muss zum Tabellenführer nach Bockum-Hövel
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Die letzten Wochen waren für den Werner SC eher durchwachsen. Viele Spiele hintereinander, wenig Trainingseinheiten. Nun geht es für den abstiegsbedrohten Fußball-Landesligisten zum Tabellenführer und Nachbarn SG Bockum-Höve. Für Rückkehrer Leon Becker gibt es aber Gründe, warum der Werner SC dort vielleicht doch punkten wird.

Erstmals in diesem Jahr wird der 20-Jährige im Kader des WSC stehen. Mitte Januar war Leon Becker im Training auf dem Kunstrasen im Lindert weggerutscht. Dabei fiel er unglücklich auf die rechte Schulter und brach sich das Schlüsselbein. Zuerst war nicht mal klar, ob der defensive Mittelfeldspieler überhaupt in der Rückrunde noch spielen kann. Nun ist der sechs Spieltage vor dem Ende schon zurück.

„Ich hab zwei Wochen danach einen OP-Termin bekommen und die Operation ist dann bestmöglich verlaufen“, sagt Leon Becker am Freitag. Er habe eine Platte in die Schulter eingesetzt bekommen, die dort nun bis Dezember drin bleiben wird. Zudem hat er sich selber einer Sportmanschette gekauft, um die Schulter zusätzlich zu stabilisieren: „Zur Sicherheit, damit ich mich nicht so im Spiel und Training auf die Schulter konzentriere.“

Denn in den ersten Trainingseinheiten vor drei Wochen sei er schon unsicher gewesen. Zumal er beim ersten Training wieder weggerutscht sei. „Aber nachdem ich die Manschette bekommen habe, war die Unsicherheit dann komplett weg.“ Nach ersten Einheiten im Laufen und Passen sei er recht schnell ins Mannschaftstraining gewechselt.

Becker überzeugt vom Verbleib

Er selbst hatte geplant, im Heimspiel kommende Woche gegen Viktoria Heiden zurückzukehren. In Absprache mit den beiden Trainern habe man dann aber entschieden, Leon Beckers Comeback um eine Woche vorzuziehen.

Damit kehrt er in einer entscheidenden Phase des Abstiegskampfes zurück: Sechs Spiele sind es noch in diese Saison, damit können 18 Punkte noch erzielt werden. Der Werner SC hat sechs Punkte Abstand zum rettenden Ufer. „Ich bin wie der Rest der Mannschaft davon überzeugt, dass wir das schaffen werden“, so Becker gegenüber dieser Sportredaktion. Man müsse nun alles geben. So könne man dann auch am Sonntag gegen Bockum-Hövel punkten. Aber: „Wir müssen über uns hinaus wachsen.“

Denn die SG Bockum-Hövel ist Tabellenführer der Landesliga 4 und mit neun Punkten Abstand auf den Zweiten FC Nordkirchen auf dem besten Weg zum Aufstieg. Der WSC ist hingegen seit drei Spielen sieglos, zuletzt gab es in einem schwachen Spiel ein 0:0 gegen den Tabellenletzten SV Herbern. Ein schweres Auswärtsspiel also (Anstoß 15 Uhr, Römerstr. 2, 59075 Hamm).

Leon Becker kennt den Nachbarn aus Bockum-Hövel noch aus dem Hinspiel. Damals verlor der WSC knapp in der Nachspielzeit mit 1:2. „Das ist damals echt unglücklich gelaufen“, sagt der 20-Jährige. Schließlich habe Werne vorher die Chance zum 2:1 gehabt, aber nicht genutzt. „Aber das hat ja auch gezeigt, dass wir die Chance haben, dort Punkte zu holen.“ Es sei natürlich klar, dass man nicht Favorit sei. „Aber es ist ein Spiel, dass wir gewinnen können.“

Yannick Lachowicz läuft mit Ball
Yannick Lachowicz hatte sich am ersten Spieltag der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen. Nun kommt er schon wieder zu Kurzeinsätzen. © Johanna Wiening

Ob Leon Becker dann von Anfang an aufläuft oder erstmal auf der Bank sitzt, sei ihm egal. „Ich hab immer gesagt, dass ich dafür bereit bin, wo der Trainer mich hinstellt.“ Wie das aussieht, weiß er nicht. Zumal es das erste Spiel für Becker unter Axel Scheunemann und Kurtulus Öztürk sein wird. Denn bei seiner Verletzung war mit Lars Müller und Joel Simon noch ein anderes Trainergespann an der Seite.

Dass unter Scheunemann/Öztürk dadurch auch mit einem anderen System gespielt wird, ist ihm nicht wichtig: „Ich bin nicht so systemabhängig, sondern relativ flexibel. Man muss sich da anpassen und mir ist es egal, ob wir mit Dreier- oder Viererkette spielen.“

Das neue Duo lässt dabei eher mit einer Viererkette spielen. Wie die am Sonntag wohl aussieht, ist natürlich noch unklar. Klar ist aber, dass Sebastian Schnee ausfallen wird. Das bestätigte Öztürk am Donnerstag. Zudem sind Tim Neugebauer und Zoran Martinovic erst noch im Lauftraining. Brian Wolff habe das Training am Dienstag abgebrochen. Aber Kurtulus Öztürk konnte auch Updates zu zwei Langzeitverletzten geben: „Yannick Lachowicz kommt immer näher dran und Marc Schwerbrock ist auch wieder eine Woche weiter.“ Beide hatten zuletzt schon Kurzeinsätze, unter anderem gegen den SV Herbern vergangenen Freitag.