Fragwürdiger Zeitpunkt für Müller-Rücktritt Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, Werner SC

Fragwürdiger Zeitpunkt für Trainer-Rücktritt: Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, Werner SC
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Es wurde viel gemunkelt in den vergangenen Wochen und Monaten. Als Lars Müller und Joel Simon am Dienstag aber bekanntgaben, mit sofortiger Wirkung bei Fußball-Landesligist Werner SC zurückzutreten, überraschte es aber doch wohl die meisten. Für den Verein ist der Zeitpunkt sicherlich nicht glücklich.

Denn auch wenn der Fußballvorsitzende Thomas Overmann bereits bekanntgab, die ersten Bewerbungen auf den Trainerjob erhalten zu haben: Es ist nicht einfach, mitten in der Saison einen neuen Coach zu finden. In der Winterpause hätte der Verein deutlich mehr Zeit gehabt, in Ruhe zu reagieren und ohne Zeitdruck jemand Neues zu finden.

So muss der WSC jetzt nun aber zwischen den Spielen reagieren – und vor allem zu einem Zeitpunkt, wo die meisten Trainer bereits bei einem anderen Verein unterwegs sind. Im Sinne des Werner SC hätten die Trainer eher reagieren müssen, um dem Verein die Zeit zu geben, die bestmögliche Lösung zu finden. Auch, um einem neuen Coach die Möglichkeit zu geben, in einer Wintervorbereitung Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen.

Alles in allem ist es jetzt aber vor allem Glück, dass in den zwei Wochen nach der Senden-Partie spielfrei ist und man zumindest ein wenig mehr Zeit hat, sich mit Lösungen zu beschäftigen.

Richtige Entscheidung für den Werner SC

Was die Entscheidung an sich angeht, ist sie richtig. Lars Müller und Joel Simon haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie gute Trainer sind – keine Frage. Deswegen kann ich auch nachvollziehen, dass man sie nicht direkt rausgeworfen hat. Bei so einem schwachen Saisonverlauf bis zu diesem Zeitpunkt muss aber ein neuer Impuls her.

Den können die alten Trainer kaum geben, schließlich sind ihre Strukturen und Strategien seit Jahren im Verein und in der Mannschaft bekannt. In dieser Saison haben sie nicht funktioniert. Ein neuer Trainer wird sicherlich die Mannschaft sportlich mitten in der Saison nicht umkrempeln, wie es auch Marvin Stöver gesagt hat. Dennoch bringt er neue Möglichkeiten und einen neuen Blick auf die Mannschaft.

Keine Ausreden für den Werner SC

Ein Rücktritt war die richtige Lösung. Der Zeitpunkt ist spät, diese Entscheidung hätte früher kommen müssen. Allerdings ist es nun vielleicht der letzte Moment, in dem die Mannschaft noch genug Zeit hat, um sich vor dem Abstieg zu retten.

16 Spiele liegen noch vor dem Team und neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Egal, wer die Mannschaft nach Interimstrainer Axel Scheunemann übernimmt: Die Aufgabe ist schwer, aber machbar.

Für den Werner SC muss aber klar sein: Nun zählen keine Ausreden mehr. So oft wurde über die hohe Qualität gesprochen, die nach wie vor durchaus im Kader steckt. Nur muss die Mannschaft diese jetzt auch dringend auf den Platz bringen, denn der Trainerwechsel war bereits einer der letzten Rettungsanker, um etwas Entscheidendes zu verändern.

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