Muss bald eine Sportart die Plätze auf der Anlage „Im Lindert“ für kurze Zeit verlassen?
Hockey
Der Werner SC arbeitet aktuell weiter an seinem Konzept, mit dem man die Anlage „Im Lindert“ verbessern möchte. Nun ist jedoch ein Vorschlag aufgekommen, der drastische Folgen für eine Sportart haben könnte.
Seit einiger Zeit arbeitet der Werner SC an einem Konzept, mit dem die Anlage „Im Lindert“ modernisiert und auch erweitert werden soll. Die Verantwortlichen im Verein stehen hierbei im ständigen Kontakt mit der Stadt Werne. Denn wie Oliver Grewe, Vorsitzender des WSC, bereits vor einigen Monaten betonte, könne man die Umsetzung der Vorhaben nicht alleine bewältigen. Auch was die Finanzierung sowie Verpachtung von Flächen angeht.
Komplett fertig ist das Konzept nicht, jedoch kennt die Stadt die einzelnen Punkte des Papiers. Durch das Coronavirus und die Absage des Sportausschusses im Oktober sei seit dem letzten Stand der Dinge im September nicht viel passiert, erklärt Grewe. Auf der Anlage „Im Lindert“ tut sich jedoch etwas. Renovierungsarbeiten, die einen Aspekt auf der Liste ausmachen, sind bereits im Gange. Schwachstellen wie beispielsweise kaputte Türklinken und veraltete Elektrik würden derzeit ausgebessert. „Kurzfristig muss die Stadt die Anlage einfach auf einen vernünftigen Standard bringen“, so Grewe.
Eine Sportart soll verlegt werden
Für das Platzproblem auf der Anlage gibt es aber weiterhin keinen final ausgearbeitet Plan, den man der Stadt vorlegen kann. Im Moment wird „Im Lindert“ kein Training absolviert, unter normalen Bedingungen müssen sich aber 24 Fußballteams und 12 Hockeymannschaften die beiden Kunstrasenflächen teilen. Eine zu große Auslastung, finden die Verantwortlichen des WSC.
Nun ist aber ein konkreter Vorschlag geäußert worden: die Auslagerung der Hockeymannschaften des TV Werne in das Sportzentrum „Dahl“. Aufhänger dieser Idee sei die Tatsache, dass dort im kommenden Jahr vieles modernisiert wird. Neben einem Fußballplatz soll nämlich zusätzlich ein Trainingsplatz gebaut werden, den auch die Hockeyabteilung des TV Werne nutzen kann. „Das wäre dann viel ausgeglichener von der Anzahl der Teams“, so Grewe.
Auslagerung nicht für die Ewigkeit
Der Vorsitzende des WSC betont gleichzeitig aber, dass diese Auslagerung nur temporär sei. Denn man plane bei der Erweiterung der eigenen Anlage um eine Fläche oberhalb der Kardinal-von-Galen-Straße neben Sportgebäuden auch mit einem Multifunktions- sowie Rasenplatz. Das Bistum Münster brauche aktuell aber noch Zeit, um final zu entscheiden, was mit der Fläche gemacht wird. Für den Vorsitzenden des WSC steht aber schon jetzt fest: „Werne braucht zwei funktionierende Outdoor-Anlagen mit Multifunktionsplätzen.“
Dass man in der Hockeyabteilung des TV Werne nicht begeistert über den Vorschlag war, sei für Oliver Grewe zwar verständlich. Man müsse in einer solchen Lage aber auch an andere Sportarten denken. 2011 beispielsweise, als man den Ascheplatz „Im Lindert“ umgerüstet hat, sei ein Multifunktions-Floor auf beide Flächen gekommen. Und darauf spiele sich eben nicht so gut Fußball.
Falls der Hockeysport wirklich den Platz „Im Lindert“ räumen würde, hätte der WSC einen Trainingstag zusätzlich zu Verfügung, erklärt Grewe. Freitags könne man dann auf dem großen Feld spielen. Der TV Werne will sich in der aktuellen Situation nicht zu dem Vorschlag oder dem Konzept des WSC äußern. „Da gibt es nichts Spruchreifes und Gespräche haben auch noch nicht stattgefunden“, erklärt Jenny Zuelsdorf, Vorsitzende der Hockeyabteilung.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
