Manuel Neuer erregte Aufsehen mit Regenbogen Armbinde. © dpa
Fussball
„Mit kleinen Gesten Zeichen setzen“: Heimische Mannschaften zur Regenbogenbinde
In den ausgetragenen EM-Spielen trug Mannschaftskapitän Manuel Neuer eine regenbogenfarbene Armbinde. Daraufhin liefen Uefa-Ermittlungen gegen ihn. Was halten heimische Mannschaften von der Idee?
von Lisa Marie Szymczak
Werne, Herbern
, 22.06.2021 / Lesedauer: 3 minBereits in zwei EM-Spielen trug der deutsche Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer eine besondere Armbinde. Nicht in der Farbe der offiziellen Uefa-Binde, einem knalligen gelb-grün, sondern in den Farben des Regenbogens. Das Zeichen ist deutlich: Offenheit und Toleranz gegenüber der LGBTQ-Gemeinschaft. Sowohl im Spiel gegen Frankreich als auch im Spiel am vergangenen Samstag gegen Portugal trug Neuer diese Binde.
Die Uefa reagierte darauf mit einer Ermittlung gegen Neuer und somit gegen den DFB. Normalerweise ist es nämlich strikt verboten, eine andere Binde zu tragen, als die von der Uefa bereitgestellte. Nach kurzer Zeit wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt und das Tragen der Binde als „good cause“ gewertet. Neuer würde die Vielfalt der Mannschaft verdeutlichen, hieß es.
Auch die heimischen Mannschaften haben eine klare Meinung zu Neuers Aktion.
„Ich finde das eine coole Sache“, meint Philipp Dubicki, Mannschaftskapitän des SV Herbern. Vor allem jungen Menschen, die zuschauen, sei Neuer ein Vorbild gewesen. Er habe sie aufmerksam gemacht, so Dubicki. Auch Leute, die „keine Ahnung“ haben, hat Neuer wachgerüttelt.
„Bei so einer Reichweite? Klar!“, antwortet der Abwehrspieler auf die Frage, ob er selbst eine solche Armbinde tragen würde. Wenn man so sehr in der Öffentlichkeit steht, wie Neuer, sollte man die Möglichkeit nutzen.
„Man muss Zeichen setzen“, findet auch Lars Müller, Trainer des Werner SC. Leute mit großer „Plattform“ hätten auch irgendwo die Aufgabe dazu, heißt es. Das Geschehene sei gut und wird unterstützt. „Jeder, der eine Plattform hat, hat meinen kompletten Segen.“
Auch zu den Ermittlungen und der Reaktion der Uefa äußert Müller sich. Die Diskussion sei unangebracht. „Ich verstehe nicht, dass man überhaupt darüber nachdenkt“, sagt Müller. Allgemein herrscht Unverständnis gegenüber der Uefa.
Wären die Armbinden geläufiger, könnte er auch seinem eigenen Mannschaftskapitän eine geben. Mit einem „Ja, warum nicht?“ würde der Trainer den Kapitän des Werner SC, Chris Thannheiser, in Regenbogenfarben auf den Platz lassen. „Mir ist klar, dass unser Kapitän nicht so eine große Reichweite hat, wie der der deutschen Nationalmannschaft.“, gibt Lars Müller lachend zu, „Aber man kann auch mit kleinen Gesten Zeichen setzen.“
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