Mannschaftsausschluss möglich: Fans von Polonia Münster bepöbeln den Schiedsrichter

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Mannschaftsausschluss möglich: Fans von Polonia Münster bepöbeln den Schiedsrichter

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Das Spiel zwischen Polonia Münster und dem Werner SC II ging deutlich mit 3:1 an den WSC. Für den Schiedsrichter geriet das zur Nebensache: Er wurde unter der Gürtellinie bepöbelt.

Werne

, 08.11.2021, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war durchaus eine hitzige Partie zwischen dem Werner SC II und dem FC Polonia Münster. Auf dem Spielfeld kochten die Emotionen allerdings zu keinem Zeitpunkt über, am Ende siegten die Werner deutlich mit 3:1 gegen die Münsteraner.

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Übergekocht ist es dann aber scheinbar neben dem Platz. Nach dem Spiel fertigte der Schiedsrichter einen Sonderbericht, in dem er berichtete, dass er von Zuschauern vom Heimverein Polonia Münster massiv unter der Gürtellinie beleidigt und bepöbelt wurde.

„Wir stellen uns mit aller Entschiedenheit vor unsere Schiedsrichter“

„Aktuell ist es erstmal ein Anfangsverdacht, den das Sportgericht jetzt untersuchen wird“, erklärt Norbert Krevert, Staffelleiter der Kreisliga B3 Münster. „Wir stellen uns da mit aller Entschiedenheit vor unsere Schiedsrichter. Emotionen gehören natürlich dazu, aber nicht, wenn sie unter die Gürtellinie gehen.“

Auch Wolfgang Leifken, Richter des Kreissportgerichts Münster, der für den Fall zuständig ist, macht die Wichtigkeit des Verfahrens deutlich. „Wir haben zurzeit eine Häufung an Fällen, bei denen es um Schiedsrichterbeleidigung geht“, berichtet er. „Für Polonia Münster ist es allerdings das erste Mal, dass sie mit so einem Fall beim Sportgericht landen.“

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Und genau das scheint das Glück des B-Ligisten zu sein. Denn wäre sie bereits öfter wegen solcher Vergehen aufgetaucht, hätte der Mannschaft sogar ein Ausschluss vom Spielbetrieb gedroht. „Das ist das Ende der Fahnenstange“, sagt Wolfgang Leifken.

Strafen können allerdings in einem großen Rahmen ausgesprochen werden. „Bei einem solchen Vergehen geht es von einer Verwarnung oder einer Geldstrafe bis eben zum Spielausschluss einer Mannschaft oder dem Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit“, berichtet Leifken. „Gut möglich ist auch, dass ein Verein zum Beispiel beim nächsten Spiel Ordnungspersonal stellen muss. Schließlich müssen die Schiedsrichter unbedingt geschützt werden.“

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Welche Strafe auf Polonia Münster zukommt, steht derzeit noch nicht fest. „Ich habe dem Schiedsrichter und beiden Vereinen die Möglichkeit gegeben, Stellung zu der ganzen Sache zu nehmen“, sagt Wolfgang Leifken. „Sie haben eine Frist bis Freitag. Erst dann kann ich ein Urteil fällen, welche Strafe für Polonia Münster angemessen ist. Dabei beziehe ich mich auf die Rechts- und Verfahrensordnung des Verbandes.“

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Polonia Münster wohl mit einem blauen Auge und einer verhältnismäßig geringeren Strafe davonkommen wird. Schließlich hat sich der Verein bislang noch nichts Ernsthaftes zu Schulden kommen lassen.

Polonia Münster war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.