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Lutz Gripshöver könnte trotz Sport-Lockdown weiterhin auf Turnieren reiten
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Beim Reitverein St. Georg ist zum zweiten Mal in diesem Jahr die Ruhe eingekehrt. Während des Sport-Lockdowns ist wenig los - trotzdem haben die Reiter im Gegensatz zu anderen Sportlern Glück.
Es ist alles ein bisschen wie ein Deja-Vu. Genauso wie im März musste der Reitverein St. Georg Anfang November wieder das Leben auf dem Gestüt runterfahren. Der Reitunterricht wurde komplett eingestellt, auch die Besuche runtergefahren.
„Wir kennen das ja alles schon. Da ist man jetzt einfach ein Stück weit drauf vorbereitet, was man jetzt tun muss“, sagt Lutz Gripshöver vom Reitverein St. Georg. „Natürlich macht das keinen Spaß. Aber wir haben ja im Gegensatz zu anderen Sportlern noch Glück.“
Denn während beispielsweise Fußballer, Basketballer und Handballer ihren Sport komplett einstellen mussten, können die Reiter weiterhin zu ihren Pferden - diese brauchen schließlich Auslauf. „Klar, wir müssen uns auch einschränken. Aber es hält sich im Rahmen“, sagt Gripshöver.
Und: Als einer von wenigen Reitern dürfte Lutz Gripshöer trotz Sport-Lockdown weiterhin auf Turnieren reiten. „Seinen Beruf darf man ja weiterhin ausüben - und ich bin ja von Beruf Reiter“, erklärt er. Einige wenige Turniere finden auch weiterhin statt.
Dennoch hat sich Lutz Gripshöver gegen die Teilnahme entschieden. „Die Turniere sind aktuell mit einem enormen finanziellen Aufwand verknüpft und am Ende bekommt man quasi nichts raus. Unter den Umständen wollte ich mich, in Zeiten von Corona, nicht für ein Turnier anmelden“, erklärt er.
Diese Entscheidung empfindet er allerdings nicht als besonders dramatisch. „Unsere Jungpferde waren in der Zeit nach dem ersten Lockdown gefühlt jedes Wochenende auf einem Turnier. Dass jetzt dann mal etwas länger Pause ist, ist wirklich nicht so dramatisch“, findet er.
Und langweilig wird ihm auch ganz sicher nicht. „Mit Tieren hat man wirklich immer was zu tun“, erklärt er. „Wir haben ja unsere Jungpferde, um die wir uns auch jetzt noch kümmern können.“
Um zu verdeutlichen, dass der Lockdown aktuell das einzig sinnvolle ist, zieht Lutz Gripshöver ein Beispiel heran. „Ich habe einen Freund in Italien, der vor dem ersten Lockdown auch quasi nicht betroffen war“, berichtet er. „Jetzt kann er mir schon allein zehn Freunde aufzählen, die erkrankt sind. So weit muss es hier wirklich nicht kommen.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
