Es war ein Derby der schlechteren Sorte, dass die rund 850 Zuschauer am Freitagabend im Lindert sahen. Nach 90 Minuten trennten sich der Werner SC und der SV Herbern unter Flutlicht torlos. Damit treten die beiden kriselnden Fußball-Landesligisten weiter auf der Stelle.
Glück im Unglück für beide Teams: Weil die anderen Teams im Abstiegskampf gar nicht punkteten, konnten sie jeweils einen Punkt auf die Nicht-Abstiegsplätze gut machen. Aber dennoch: Nach diesem Spieltag hat der Werner SC sechs Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Absteiger, der SV Herbern sogar bereits elf – bei noch sechs ausstehenden Partien. Dazu kommt: Die Teams haben die schlechtesten Torverhältnisse in der Liga, müssten also in jedem Fall mehr Punkte sammeln als die Konkurrenz, um diese zu übertrumpfen.

Dass die Ausgangslage für beide Mannschaften schwierig ist, wissen auch die Trainer, – auch wenn sie betonen: Gekämpft wird bis zum Schluss. „Wir müssen trotzdem weiterkämpfen, wir haben noch sechs Spiele. Aufgeben werden wir ganz sicher nicht.“
Ähnlich sieht es auch Oliver Glöden, der den Klassenerhalt schon in den vergangenen Wochen als „Mammutaufgabe“ bezeichnete. Für den SVH ist als Tabellenletzter zwar durchaus noch rechnerisch der Klassenerhalt möglich. Wenn alles gegen das Schlusslicht läuft, könnte es aber am übernächsten Spieltag bereits absteigen.
Was im ersten Moment ein wenig kurios wirkte nach dem Derby: Trotz eines Spiels, dass die Teams mehr schlecht als recht über die Bühne brachten und das für die Zuschauer auch kein Highlight war, fanden beide Trainer auch einige positive Worte für ihre Mannschaften.
Auf den zweiten Blick aber aus Trainersicht nicht ganz unlogisch, – denn das Derby bot für die Teams im Gegensatz zu den Spielen zuvor zumindest teilweise eine Verbesserung. Beide hatten am Ostermontag noch deutliche Klatschen hinnehmen müssen, beim 0:0 lief es dementsprechend ein Stück besser.

Das unterstrich auch Oliver Glöden. „Gerade nach den letzten Spielen haben wir heute unser wahres Gesicht gezeigt“, sagte der SVH-Coach. Sein Gegenüber Kurtulus Öztürk zeichnete ein ähnliches Bild seines Teams: „Wir haben uns im Kollektiv gut präsentiert, besser als die letzten beiden Spiele.“
Dennoch bleibt die Frage: Wie geht es mit dem Derby weiter? Für den SV Herbern wird der Abstieg wohl schwer abzuwenden sein, der Gang in die Bezirksliga scheint unausweichlich.
Ob der Werner SC die Klasse halten kann, bleibt abzuwarten, wird aber auch zunehmend schwieriger. Die Werner sind auf Schützenhilfe von den Vereinen oberhalb der Roten Linie angewiesen. Aktuell scheint es aber so, als könnte sich dort ein Großteil absetzen, – nur der FC Epe ist aktuell in der unmittelbaren Nähe zu den Absteigern.
Ob es also in der kommenden Saison wieder ein Derby geben wird, – dann in der Bezirksliga –, bleibt abzuwarten. Vielleicht war das Spiel am vergangenen Freitag auch das vorerst letzte Duell. Dann wird es aber sicherlich weniger positiv in Erinnerung bleiben – für beide Seiten.
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