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Kurtulus Öztürk steigt auf: „Wir wussten es nach dem Abpfiff noch nicht“
Fußball
Am vergangenen Mittwoch ist Eintracht Braunschweig mit dem Werner Co-Trainer Kurtulus Öztürk in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Nach dem Abpfiff hatte die Mannschaft davon aber noch keine Ahnung.
So groß war die Wahrscheinlichkeit eigentlich gar nicht für Eintracht Braunschweig, gegen Waldhof Mannheim schon am vorletzten Spieltag den Aufstieg festzumachen. Nur drei Punkte betrug der Vorsprung auf den Nichtaufstiegsplatz, einen einzigen auf den Relegationsplatz.
Dennoch stand die Mannschaft rund um Chef-Coach Marco Antwerpen und den Werner Co-Trainer Kurtulus Öztürk am Ende des Abends als erster Aufsteiger fest. „Nach dem Abpfiff wussten wir erstmal selbst noch nichts davon“, berichtet Öztürk mit einem Schmunzeln. Denn: Nur weil der FC Bayern II in letzter Sekunde gegen den MSV Duisburg noch ausglich, konnten die Löwen den Gang in die zweite Liga antreten.
Gegen Zwickau hatte Eintracht Braunschweig die größere Chance aufzusteigen
„Das war absolut unglaublich, weil wir nach der Niederlage in Zwickau am Mittwoch nicht damit gerechnet hatten, den Aufstieg schon perfekt zu machen“, so der Werner Co-Trainer. „Ich bin froh, dass wir das schnell abgehakt haben.“ Gegen Zwickau hätte die Mannschaft mit einem eigenen Sieg schon mit einem Bein in die Zweite Liga aufsteigen können, patzte aber und unterlag am Ende des Tages mit 2:3.
Damit standen die Braunschweiger als erster Aufsteiger fest - ein Umstand, der Kurtulus Öztürk besonders freute. „Wenn man das so in Betracht zieht, haben wir uns das mit Sicherheit verdient. Besonders nach Corona sind wir ganz anders aufgetreten.“
Nach der unfreiwilligen Zwangspause verloren die Braunschweiger in elf Spielen nur zwei Mal. „Wir hatten uns das vorgenommen, ein anderes Gesicht zu zeigen. Es ist schön zu sehen, wenn die Spieler diese Vorgaben am Ende dann auch umsetzen“, so Öztürk.
Obwohl die Familie des Werner Co-Trainers sonst meist bei den Spielen vor Ort ist, schauten sie die Partie dieses Mal auf der Couch in Werne. „Wegen Corona hätten sie ja ohnehin nicht ins Stadion kommen dürfen. Und da ich in Braunschweig auch im Hotel wohne, haben wir uns entschieden, dass sie zuhause bleiben“, erklärt Kurtulus Öztürk. Stattdessen hat er den Sieg dann mit der Mannschaft und dem Trainerteam gebührend gefeiert.
Mitfühlende Worte hat Kurtulus Öztürk allerdings noch für seinen Ex-Verein Preußen Münster übrig. Das Team war parallel zum Aufstieg von Eintracht Braunschweig in die Regionalliga abgestiegen. „Das tut mir natürlich total Leid für die Fans, die Spieler und alle, die da jetzt durch müssen. Ich wünsche ihnen nur das Beste“, sagt er.
Wo Kurtulus Öztürk selbst in der kommenden Saison an der Seitenlinie steht, ist bisher noch unklar. Sein Vertrag galt ebenso wie der von Cheftrainer Marco Antwerpen bisher nur bis zum Saisonende. Wie es nun nach dem Sommer aussehen wird, ist bisher noch unklar.
„Wir werden in den kommenden Tagen darüber reden, jetzt lag der Fokus natürlich erstmal auf den Ligaspielen“, erklärt Öztürk. „Das wird sich dann wohl bald zeigen, ich bin da aber wie immer absolut tiefenentspannt.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
