Der SV Herbern U23 II steckt in der Kreisliga A2 Münster in einer schwierigen Phase. Die Mannschaft steht nach einer langen Sieglos-Serie auf dem Relegations-Abstiegsplatz. Trotz eines vielversprechenden Saisonstarts mit Platz acht nach dem elften Spieltag folgte ein Absturz: Seit dem 20. Oktober 2024 gab es keinen Pflichtspiel-Sieg mehr. Am vergangenen Sonntag unterlag Herbern II mit 1:4 in Gievenbeck.
SV Herbern II: Personalmangel als Hauptproblem
Torwart Timo Zurloh erklärt die Gründe für die aktuelle Misere: „Die Vorzeichen sahen generell nicht gut aus. Wir sind ohne gelernte Innenverteidiger angereist. In den letzten Spielen hatten wir alle Mannschaften aus den Top vier vor der Nase. Natürlich wollten wir alles geben, aber man kann nicht erwarten, dass wir gegen diese Teams punkten.“ Dennoch sei seine Mannschaft gegen Gievenbeck nah am Ausgleich gewesen: „Wir waren dem 2:2 näher als Gievenbeck dem 3:1. Am Ende haben sie aber ihre Qualität ausgespielt und verdient gewonnen.“
Die aktuelle Formkrise der Mannschaft führt Zurloh vor allem auf personelle Engpässe zurück: „Wir haben durchgehend eine enge Personallage. Das zeigt sich auch im Training, wo wir teilweise nur mit zehn Mann auf dem Platz stehen. Das schlägt sich dann natürlich auf die Spiele nieder.“ Zudem habe Herbern II in den Partien gegen Aasee und Senden späte Gegentore kassiert. „Diese Rückschläge tun uns natürlich weh. Mit fünf Punkten mehr wären wir jetzt in einer ganz anderen Tabellenregion.“
Wichtige Spiele stehen für den SV Herbern II an
Die kommenden Spiele könnten über den weiteren Saisonverlauf entscheiden. Herbern trifft auf Davaria Davensberg (5. Platz, Hinspiel 2:0 gewonnen), Saxonia Münster (6., Hinspiel 1:1) und die SG Selm (13., Hinspiel 0:3). Des weiteren trifft das Team in der Rückrunde auch noch auf die direkten Konkurrenten Ottmarsbocholt (15.) und Drensteinfurt (Letzter).

„Ab jetzt zählt es“, betont Zurloh. „Unsere Gegner entsprechen jetzt eher unserer Qualität. Das Hinspiel gegen Davensberg haben wir souverän gewonnen. In den letzten Partien haben wir auch nicht so schlecht gespielt – es fehlte nur etwas Glück, Qualität oder Konsequenz. Leider haben wir uns die Gegentore oft selbst eingebrockt.“
Hoffnung auf Rückkehrer und Unterstützung
Die Personalsituation könnte sich bald verbessern. Kilian Höring kehrt nach einer Gelb-Rot-Sperre zurück, Bastian Bergmann kommt aus dem Urlaub, und Jona Spigiel soll nach seinem Praktikum wieder einsatzbereit sein. Zudem hofft Zurloh auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft: „Die Meinungen dazu sind gespalten, weil die Zweite es auch aus eigener Kraft schaffen sollte. Aber wir geben ja auch Spieler an die Erste ab, um diese zu verstärken. Unterstützung aus der Dritten gab es für uns auch schon – dort stechen einige Spieler hervor, die uns helfen können.“
Der Keeper gibt zu, dass der Absturz so nicht vorhersehbar war: „Nach dem Hinspiel gegen Ottmarsbocholt hätte wohl niemand gedacht, dass wir so eine lange Durststrecke haben. Wir standen komfortabel im Mittelfeld, wussten aber auch, dass die Liga stark ist.“ Trotz der aktuellen Lage ist Zurloh optimistisch: „Die Testspiele haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können und Moral haben. Letzte Saison war die Hinrunde auch schlecht, aber in der Rückrunde haben wir eine Aufholjagd hingelegt – auch mit Hilfe aus der Ersten. Das wird auch diesmal nötig sein.“
Abstieg wäre für Timo Zurloh eine herbe Enttäuschung
Ein Abstieg wäre für Zurloh jedenfalls eine herbe Enttäuschung: „Ich spiele in Herbern, seitdem ich sechs Jahre alt bin. Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft zog sich die Situation durch den ganzen Verein. Trotzdem mache ich mir keine Sorgen, dass wir absteigen, auch wenn wir natürlich inzwischen den Abstiegskampf ausgerufen haben.“