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Kreis Coesfeld als Modellregion: Der SV Herbern würde auf den Platz gehen
Fußball: Landesliga
Der Kreis Coesfeld wird ab kommendem Montag zur Modellregion, um Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu testen. Die könnten auch den SV Herbern betreffen - und für einen unverhofften Trainingsstart sorgen?
Noch ist nicht ganz klar, inwieweit sich das Konzept der Modellregion auf den Bereich des Sports auswirken wird. Fest steht nur, dass der Kreis Coesfeld als eben solche auserkoren wurde und nun Lockerungen entgegenblickt, die ab dem 19. April gelten sollen - vorausgesetzt, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bis dahin weiter unter 100. Benjamin Siegert, Trainer des SV Herbern, verrät, ob er mit seiner Mannschaft im Falle des Falles das Training aufnehmen würde.
„Der Schwerpunkt soll auch auf dem Sport liegen. Die Freizeitgestaltung ist eben das, was die Menschen bewegt“, sagte ein Sprecher des Kreis Coesfeld in der vergangenen Woche, angesprochen auf die möglichen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Doch wie genau diese aussehen sollen, ist nach wie vor unbekannt. Oberste Voraussetzung ist ohnehin eine Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert unter 100 - aktuell liegt der Wert für den Kreis Coesfeld bei 80,2 (Stand 12. April).
„Heute gilt das eine, morgen wieder was anderes“
Sollten die Lockerungen allerdings eine Wiederaufnahme des Fußballtrainings ermöglichen, stünde der SV Herbern bereit, wie Benjamin Siegert, Trainer des Landesligisten, verrät: „Wir würden auf den Platz gehen, wenn es erlaubt ist.“
Besonders optimistisch zeigt sich der 39 Jahre alte Ex-Fußballprofi aber nicht: „Ich halte es ehrlich gesagt nicht für realistisch. Heute gilt das eine, morgen wieder was anderes.“ Dabei würde es seinen Spielern gut tun, wenn sie mal wieder vor die Kugel treten würden. „Das könnte bei dem einen oder anderen für ein bisschen Entspannung zuhause sorgen, wenn die Jungs mal wieder ausgelastet wären“, sagt Siegert mit einem Augenzwinkern.
Für Entspannung sorgen - das würde die Wiederaufnahme des Trainings beim SV Herbern auf mehreren Ebenen. „Wir würden es begrüßen, wenn wir wieder trainieren können, wenn auch nur für den Spaß an der Freude. Auch für die Jungs wird es so langsam schwierig, die Motivation zu finden, um sich individuell fitzuhalten“, gibt Siegert zu.
Ein Wiedersehen auf dem Platz würde da einiges ändern. „Wir stehen zwar durch unsere Whatsapp-Gruppe in Kontakt, aber das ist natürlich nicht vergleichbar“, so der Trainer.
Während die Wiederaufnahme des Trainings also durchaus im Bereich des Möglichen liegt, hält Siegert eine Saison-Fortsetzung für ausgeschlossen: „Wir dürfen zwar eventuell auf den Platz. Das gilt aber für andere Mannschaften in der Liga nicht“, stellt Siegert klar. Der Werner SC oder die IG Bönen dienen als Beispiel, beide Teams gehören zum Kreis Unna, der weder Modellregion ist, noch einen Inzidenzwert von unter 100 aufweist.
Für Benjamin Siegert ist die Spielzeit 2020/21 deshalb im Grunde beendet. Oder um es mit seinen Worten auszudrücken: „Aktuell sind wir vom Fußball so weit entfernt wie der SV Herbern von der Champions League.“
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
