
© Jura Weitzel
Kaum Chancen und viel Gemecker: SV Herbern hat gegen Dorsten-Hardt wenig zu bieten
Fußball
Nach einer Woche spielfrei musste der SV Herbern sich am Sonntag gegen den SV Dorsten-Hardt messen. Zwar gab es am Ende einen Punkt, die beiden Teams zeigten aber eine schlechte Partie.
Wir können nicht nur gewinnen – wir müssen“: Das war die Marschroute des SV Herbern vor der Partie gegen den SV Dorsten-Hardt am Sonntag. Am Ende gab es keinen Sieg, sondern ein Unentschieden in einem schlechten Fußballspiel.
Landesliga 4
SV Herbern - SV Dorsten-Hardt 0:0
Denn wirklich zwingende Torchancen hatten Seltenheit. Stattdessen waren beide Mannschaften auf dem Herberner Kunstrasen eher mit einer anderen Sache beschäftigt: Meckern - über den Gegner, den Schiedsrichter, das eigene Unvermögen.
Dabei hat der SV Herbern eigentlich vielversprechend begonnen. Wie so oft in dieser Saison war der Landesligist gerade in den ersten 20 Minuten überlegen. Teilweise agierten die Herberner mit zehn Spielern in der gegnerischen Hälfte - einzig Torwart Philipp Sandhowe blieb zurück.
Der SV Dorsten-Hardt hatte kaum Möglichkeiten in der Zeit, sich Luft zu verschaffen. Herbern ging früh dazwischen, versuchte den Tabellenneunten so zu Fehlern zu zwingen. Man wollte scheinbar früh in Führung gehen, zeitweise schienen Daniel Krüger und Julian Trapp als Doppelspitze zu spielen.
Aber so ideenlos Dorsten-Hardt in der Offensive wirkte, so sicher standen sie in der Defensive. Gerade Innenverteidiger Evans Ankomah-Kissi schaffte es immer wieder, brenzlige Aktionen noch gerade so zu klären. Dennoch kam Trapp zweimal zum Abschluss, zog aber jeweils flach am Dorstener Kasten vorbei (6., 15.).
Bis dahin war es eine ruhige Partie mit den üblichen Nickeligkeiten. Das änderte sich schlagartig in der 23. Minute: Herberns Stürmer Daniel Krüger lief auf den herauseilenden Torwart von Dorsten-Hardt zu. Außerhalb des Strafraums wollte Krüger den Ball an ihm vorbeilegen. Der gegnerische Keeper und Krüger stießen zusammen, der Stürmer blieb liegen.
Spieler, Trainer und Zuschauer des SV Herbern forderten lautstark einen Platzverweis für Jan Paul Vengels. Sie sahen eine Notbremse. Auch nach Abpfiff war Trainer Benjamin Siegert überzeugt, dass dies eine Fehlentscheidung war. Denn weder gab es Rot, noch Gelb für den Dorstener Torhüter und auch keinen Freistoß. Krüger konnte nach einer Behandlung am Kopf weiter machen.
Die Szene war ein Knackpunkt in der Partie. Denn ab da wurde es zunehmende hitzig. Dorsten-Hardt kam besser ins Spiel, schaffte es nun auch mal nach vorne. Doch gefährlich wurde es nicht. Herbern behielt den Power-Fußball der ersten 20 Minuten nicht aufrecht.
Die Halbzeitpause änderte wenig. Beide Mannschaften schenkten sich wenig auf dem Platz. Das körperbetonte Spiel sorgte aber auch dafür, dass kaum Spielfluss aufkam. Immer wieder musste Schiedsrichter Sascha-Jens Tysiak die Partie unterbrechen, weil irgendwer gefoult wurde. Der Referee verteilte aber am Sonntag trotzdem wenig Karten, fuhr stattdessen eine klare Linie.
Auf Herberner Seite holte sich einzig Co-Trainer Jens Kalpein den Gelben Karton ab - weil es sich lautstark beim Schiedsrichterassistenten beschwert hatte (70.). Wieder fühlte man sich da beim SVH benachteiligt: Bei einer Ecke ging Luca Dombrowski im gegnerischen Strafraum zu Fall. Der SV Herbern sah hier ein Foulspiel, Dombrowski soll gehalten worden sein. Tysiak entschied auf Weiterspielen.
Auch hier war Siegert auch nach Abpfiff überzeugt, um einen Strafstoß gebracht worden zu sein. Dennoch sagte er: „Am Schiedsrichter hat es heute nicht gelegen.“ Zuletzt war es nämlich das Unvermögen des SV Herbern, gefährlich vors Tor zu kommen. Julian Trapp hatte in Halbzeit zwei die einzige zwingende Chance, als er in der 83. Minute aus 20 Metern abzog. Der Ball wurde gerade so über die Latte gelenkt.
„War ein hart umkämpftes, schlechtes Landesliga-Spiel. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, was anderes bleibt uns nicht übrig“, sagte Siegert nach Abpfiff: „Ein schlechtes 0:0 - alles gut.“
SVH: Sandhowe - Bröer, Schütte, Krüger, Schwick, Trapp, Schett (90.+2 Richter), Vogt, Scholtysik (86. Närdemann), Steinkamp (77. Breloh), Dombrowski.
Tore: Fehlanzeige.