
© Dominik Gumprich
Jannik Prinz hat gegen Stadtlohn eine Stunde mit einem Mittelhandbruch gespielt
Werner SC
Fast eine Stunde hat Jannik Prinz auf die Zähne gebissen. Die Hand war dick angeschwollen. Doch der Offensivmann des Werner SC wollte unbedingt helfen, den ersten Sieg 2019 einzufahren.
Das Heimspiel des Fußball-Landesligisten Werner SC gegen den SuS Stadtlohn (3:0) war keine zehn Minuten alt. Jannik Prinz ging in einen Zweikampf, der Ball befand sich ungefähr auf Bauchhöhe. „Mein Gegenspieler wollte den Ball wegschlagen und hat dabei meine Hand getroffen“, erzählt Prinz. Und gleich sei der Schmerz da gewesen. Absicht unterstellt Prinz dem Stadtlohner nicht. „So etwas passiert“, sagt der 23-jährige Offensivmann des Tabellenelften aus Werne.
Schon bald konnte er seine Hand gar nicht mehr bewegen. „Beim Laufen und in Zweikämpfen hat das schon gestört“, sagt Prinz. Umso erstaunlicher, dass er mit der kaputten Hand sogar noch einen Einwurf gemacht hat. „Da hatten die anderen gar nicht richtig kapiert, was los war. Da hab ich den Ball eben geworfen. Aber nur kurz“, sagt Prinz und lacht.
So lange durchhalten wie möglich
Erst nach dem Pausenpfiff in der Kabine unterrichtete Prinz Coach Lars Müller von den Schmerzen. Sie einigten sich darauf, dass er so lange durchhalten solle wie möglich – also nochmal auf die Zähne beißen. Bis zur 67. Minute. Dann nahm Müller Prinz herunter, brachte Niclas Beckerling, der dann per Traumtor aus 20 Metern in den Knick das erlösende 1:0 für die Werner in der 80. Minute erzielte.
Den Treffer bekam Jannik Prinz nicht mehr mit. Er fuhr sofort ins Krankenhaus. Die Diagnose: dreifacher Bruch am Mittelhandknochen. „Ich hatte mir bis Sonntag noch nie was gebrochen. Bei Preußen Münster in der U17 hatte ich mal innerhalb kürzester Zeit zwei schwerere Verletzungen am Fuß und an der Wade. Sonst bin ich immer einigermaßen verschont geblieben“, so Prinz.
„Bis zu sechs Wochen Spaß mit der Sache“
Am Dienstag, 19. März, wird er operiert, er bekommt eine Platte in die Hand eingesetzt. „Das bedeutet, ich habe wohl bis zu sechs Wochen Spaß an der ganzen Sache“, sagt Prinz. Besonders bitter: Er verpasst das Derby am Sonntag, 24. März, beim SV Herbern. „Ich würde da ja gerne mit Schiene spielen, aber ich glaube, das erlaubt mir niemand“, sagt Prinz und lacht.
Prinz, der nur am Wochenende in Werne zum Fußballspielen ist und unter der Woche in Hamburg lebt und arbeitet, wird wohl diese Woche auf jeden Fall erstmal in seiner Heimatstadt Hamm bei seinen Eltern bleiben. „Autofahren und Büroarbeit ist ja jetzt erstmal schwierig“, sagt der 23-Jährige, der in Hamburg bei einer Krankenkasse arbeit.
Prinz wartet jetzt die Operation ab, will schauen, dass er so schnell wie möglich wenigstens ins Lauftraining einsteigen kann.
Jahrgang 1982, ist seit 2007 als Journalist bei den Ruhr Nachrichten tätig und hat im Jahr 2016 sein Volontariat begonnen. Seit April 2018 schreibt er als Redakteur für den Werner Sport.
