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Herberns Marcel Scholtysik: „Wir brauchen jeden und das am liebsten in Bestform“
Fußball: Landesliga
In allen vier Ligaspielen stand Marcel Scholtysik beim SV Herbern auf dem Platz - erst einmal von Beginn an. Das soll sich, wenn es nach ihm geht, ändern. Dennoch sieht er die Situation realistisch.
Es läuft aktuell rund beim SV Herbern. Zwar musste der Fußball-Landesligist in der aktuellen Saison bereits eine Niederlage hinnehmen, konnte aber sonst überzeugen. In der Tabelle steht aktuell, mit einem Spiel und zwei Punkten weniger als der Spitzenreiter Werner SC, Platz vier zu Buche.
Ein Spieler, der bisher in allen Partien auf dem Platz stand, war Marcel Scholtysik. Meistens jedoch kam der Flügelflitzer von der Bank. Einzig im letzten Spiel gegen den BSV Roxel durfte er von Beginn an ran. Überzeugt hatte er bereits in den Spielen davor - ein Startelf-Einsatz ist aber auch für ihn etwas anderes.
Die Qualität ist im Kader des SV Herbern enorm hoch
„Dass ich, wie jeder andere Spieler, am liebsten jedes Spiel von Anfang an spielen möchte, steht vollkommen außer Frage“, gibt Marcel Scholtysik zu. Aber auch er weiß: Der Kader des SVH ist groß und die Qualität enorm hoch. Spieler, die in Herbern auf der Bank sitzen, würden in anderen Vereinen wohl sicher in der Startelf stehen.
Deswegen schätzt Scholtysik die Situation auch realistisch ein. „Es wird bei dieser langen Saison (der SV Herbern hat 34 Spiele auf der Karte, Anm. d. Red.) keine erste Elf geben, die jedes Wochenende spielt“, weiß er. Und dabei setzt er nicht nur Ansprüche an sich selbst: „Wir brauchen jeden und das am Liebsten in Bestform.“
Am Wochenende geht es für die Herberner gegen den SV Drensteinfurt - einen vermeintlich einfachen Gegner. Schließlich ist die Mannschaft gerade erst in die
Landesliga aufgestiegen und steht mit einem Punkt am Tabellenende. Dazu kommt die Zwangspause aufgrund einiger Coronafälle, die erst seit Dienstag wieder beendet ist.
Vermeintlich also eine klare Sache - oder? Marcel Scholtysik nimmt das Spiel nicht so ganz auf die leichte Schulter. „Wir kennen die Liga und wissen um die Qualität, die jede Mannschaft in ihren Reihen hat“, sagt er selbstbewusst.
Für Sonntag gibt der Flügelflitzer die Marschroute vor: „Wir werden mit der richtigen Einstellung und gut vorbereitet in das Spiel gehen, um die drei Punkte mitzunehmen.“ An einen geschenkten Sieg glaubt er nicht: „In der Liga gibt es keine Geschenke, die gibt es erst im Dezember unterm Weihnachtsbaum.“
Für den SV Herbern wird das Spiel gegen Drensteinfurt das erste Aufeinandertreffen seit Jahren sein - und das, obwohl das Spiel aufgrund der geografischen Nähe eine Art „kleines Derby“ für den SV Herbern sein könnte. „Direkt gegen Drensteinfurt gespielt haben wir zwar nicht“, bestätigt auch Marcel Scholtysik. „Aber jeder kennt durch die räumliche Nähe mit Sicherheit den einen oder anderen Spieler dort.“
Doch trotz aller Warnungen und bekannter Spieler - die drei Punkte will der SV Herbern am Sonntag auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. Und dann kann es für den Landesligisten weit gehen - auch, wenn Marcel Scholtysik die Ziele vorsichtig formuliert. „Ähnlich wie in der letzten Saison gibt es keinen genauen Tabellenplatz, den wir uns im Vorfeld gesetzt haben“, sagt er - und schiebt hinterher: „Wir wollen uns als Mannschaft weiterentwickeln und in jedem Spiel ein Tor mehr schießen als der Gegner.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
