
© Thies Adam
Hausmeister musste Türen verriegeln: Riesiger Zuschauerandrang bei den LippeBaskets
Basketball
Vor der Partie der LippeBaskets gegen den BSV Wulfen einigt sich der Klub mit der Stadt auf eine festgelegte Anzahl von Zuschauern in der „Ballspielhölle“. Die Obergrenze ist schnell erreicht.
Beim WBV-Pokal-Halbfinale lieferten sich die LippeBaskets und der klassenhöhere BSV Wulfen ein packendes Basketballspiel. Doch nicht nur auf dem Hallenboden ging es heiß her: Die Zuschauer beider Mannschaften sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre in der „Ballspielhölle“ – die nur einmal kurz verstummte.
Vor dem Spiel hatten die Werner Basketballer um den Geschäftsführer und Sportlichen Leiter Jens König nämlich die Frau des ehemaligen LippeBaskets-Spielers Michael Kussel eingeladen. Die Halle war still, als sie vom Krieg in ihrer Heimat sprach und mit brüchiger Stimme berichtete, dass sie minütlich die Nachrichten verfolge, was in der Ukraine passiert.
„Für keinen ist es wirklich zu begreifen, dass wir hier so ein wunderbares Spiel an einem Karnevalssamstag erleben, während drüben in der Ukraine gekämpft wird. Das hat die Freude natürlich getrübt und für uns war die junge Frau, die ein paar Sachen gesagt hat, einfach ein kleiner Erinnerungsbeitrag daran“, sagt König.
Corona-bedingte Obergrenze: LippeBaskets und Stadt einigen sich
Auch die Zuschauer in der Halle setzten ein Zeichen. So hatten die Zuschauer des BSV Wulfen ein Plakat mit der Aufschrift „Make Love – not War“ mitgebracht, einige Besucher hielten Plakate mit Friedenstauben in die Luft. Nach der Rede wurde dann schrittweise zur Realität übergegangen und die hieß: Pokal-Halbfinale.
Beide Fan-Blocks sorgten immer wieder für Gänsehautatmosphäre – und das, obwohl Corona-bedingt insgesamt nur 325 Leute zugelassen waren. „Wir haben uns im Vorfeld mit Wulfen ausgetauscht und Listen mit deren Fans erstellt. Mit der Stadt Werne war vorher die maximale Anzahl von Zuschauern abgesprochen“, erklärt Jens König.

War einer der Besten der LippeBaskets gegen den BSV Wulfen: Janne Bromisch (am Ball). © Günther Goldstein
Großer Zuschauerandrang vor dem Pokal-Halbfinale
Schon lange vor dem Anwurf war der Zuschauerandrang hoch und die Fans standen in Warteschlangen vor der „Ballspielhölle“ – ohne dass die LippeBaskets das Spiel überhaupt groß beworben hatten. „Wir waren ausverkauft und haben die Obergrenze erreicht. In der Spitze hat es gepasst“, sagt der Sportlichen Leiter.
Zu Problemen mit dem Zuschauerandrang kam es in der Folge nicht, auch weil der Hausmeister nach Erreichen der maximal erlaubten Zuschauerzahl schnell handelte. „Vom Hausmeister wurde dann einfach abgeschlossen. Ich hatte danach auch schon Gespräche mit ihm und der Stadt: Für alle ist es gut gelaufen“, so König.
Trotz des Pokal-Aus war der Geschäftsführer mit dem ausgetragenen Heimspiel also zufrieden. „Für uns war es nach unserem Sieg in Münster (UBC Münster II, Anm. d. Red.) das zweite Spiel in unseren Wochen der Wahrheit. Das letzte folgt am Samstag gegen den aktuellen Tabellenführer“, erklärt Jens König.
Am 5. März spielen die LippeBaskets dann um 19:30 Uhr beim BC Soest.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
