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„Ganze Nacht wachgelegen“ - Baslarli und Eintracht Werne hadern mit Roter Karte
Fußball
Das Gastspiel von Eintracht Werne beim BV Bad Sassendorf endet für Serkan Baslarli in der 86. Minute mit einer Roten Karte. Diese ist so umstritten, dass sich sogar die Gegenspieler beschweren.
Es kommt selten vor, dass Trainer und Spieler beider Mannschaften bei Schiedsrichter-Entscheidungen einer Meinung sind. Vor allem, wenn es um spielverändernde Entscheidungen wie eine Rote Karte geht. Im Testspiel zwischen dem BV Bad Sassendorf und Eintracht Werne war jedoch genau dies der Fall.
„Das war richtig unglücklich. Beide Seiten haben gesagt, dass die Aktion falsch bewertet worden ist. Auch der Gegner meinte, dass das eher noch eine faire Aktion war“, erklärt Eintracht Wernes Co-Trainer Mario Martinovic.
Auch der Adressat der roten Karte Serkan Baslarli reagiert auf die Entscheidung mit Unverständnis: „Wieso es die Karte gegeben hat, hab ich nicht verstanden, aber es ist leider Gottes so gelaufen“, sagt er.
Rote Karte raubt Baslarli den Schlaf
Was war passiert? In der 86. Minute rutschte ein Spieler des BV Bad Sassendorf weg - genau in den Laufweg von Serkan Baslarli. Dieser sprang hoch und über den Sassendorfer, um ihn nicht zu verletzen. Dabei berührte er den Spieler allerdings am Kopf, was der Schiedsrichter als Tätigkeit wertete und die Rote Karte zeigte.
Die Entscheidung löste eine große Welle an Unverständnis aus - auch beim Gegner. „Sogar die Gegenspieler sind zum Schiedsrichter gerannt, wir haben ihn alle angefleht, die Entscheidung zurückzunehmen“, schildert Baslarli.
Er selbst bewertet die Aktion so: „Der Spieler ist vor mir hingefallen. Ich habe alles versucht, um ihn nicht zu treffen und berühre ihn dann nur leicht mit dem Oberschenkel. Ich habe ihm definitiv nicht wehgetan.“ Die Bewertung des Schiedsrichters kann er nicht nachvollziehen: „Ich verstehe es nicht. Ich sehe auf einmal Rot für eine Aktion, wo ich ihn retten will. Die Rote Karte hat mir den Schlaf geraubt, ich hab die ganze Nacht wach gelegen.“
Dem Spieler von Eintracht Werne droht eine Sperre
Der Schiedsrichter ließ auch nach Spielende nicht mit sich reden. „Ich habe den Schiedsrichter nach dem Spiel gefragt. Er hat das als Tätigkeit gesehen“, erklärt Wernes Co-Trainer Mario Martinovic. Auch Baslarli selbst versuchte noch, auf den Schiedsrichter einzureden: „Ich habe nach dem Spiel noch kommuniziert, aber er meinte, dass seine Entscheidung fest steht und wir nur hinterher Beschwerde einreichen können“, sagt er.
Jetzt muss abgewartet werden, ob es Konsequenzen für den Spieler gibt. „Ich habe seit Jahren keine Rote Karte bekommen, weiß gar nicht genau, wie es weitergeht. Wenn er das wirklich als Tätigkeit wertet, gibt es eine Sperre“, resümiert Serdar Baslarli.
Trotzdem gibt er sich kämpferisch: „Ich kann jetzt sowieso abwarten und hoffen. Wenn es eine Sperre gibt, ist das natürlich richtig schlecht für mich, aber das wird mich nicht aufhalten. Ich hoffe, wir können im Ernstfall Beschwerde einlegen und die Situation erklären. Ich komme zurück!“