Es ist nicht der alltägliche Gegner, der sich da bei den Frauen des Werner SC, die üblicherweise in der Fußball-Kreisliga B Münster antreten, angekündigt hat. Zum Auftakt der Wintervorbereitung am Sonntag (15 Uhr) steht ein Testspiel gegen Borussia Dortmund II im Lindert auf dem Programm. Dabei gibt es auch ein Wiedersehen mit einer langjährigen Teamkollegin.
„Ich weiß nicht, von wem letztlich die Initiative ausging“, sagt WSC-Mittelfeldspielerin Carla Stoscheck. „Aber natürlich spielen wir gegen den BVB, weil unsere ehemalige Mitspielerin Lisa Timmermann jetzt dort aktiv ist.“ Beim Werner SC freuen sich alle auf Timmermanns Rückkehr, auch weil der Kontakt nach einem halben Jahr natürlich längst noch nicht abgerissen ist.
„Wir hatten ja nochmal eine tolle Mannschaftsfahrt mit Lisa, nachdem sie gewechselt ist. Und als Abschiedsgeschenk haben wir ihr eine Riesen-Collage überreicht, auf der quasi auch stand, dass sie sehr gerne zu uns zurückkommen darf“, so Stoscheck.
Nun trägt Timmermann nicht mehr die WSC-Farben, sondern läuft in schwarz-gelb auf. Für Carla Stoscheck persönlich ist das schwer zu verkraften. „Ich persönlich bin ja Schalke-Fan und finde den BVB ganz schrecklich“, lacht sie. „Aber wir haben natürlich auch einige Dortmund-Fans in der Mannschaft, für die das deshalb auch ein besonderes Spiel ist.“
„Konditionseinheit“ für Werner SC
Aufs Sportliche bezogen gibt die 24 Jahre alte Stoscheck, die selbst seit mehr als 15 Jahren für den WSC aufläuft, zu: „Es sind ein bisschen gemischte Gefühle. Zum einen ist es natürlich ein großer Name und deshalb eine kleine Drucksituation, gegen den BVB zu spielen. Andererseits kommen hoffentlich viele Freunde und Familienmitglieder, um uns zu unterstützen, so dass es eine tolle Atmosphäre wird. Borussia Dortmund bringt da hoffentlich auch nochmal ein paar Leute mit.“

Der BVB II, der in der Qualifikationsrunde der Kreisliga A Dortmund/Hagen seinen meisten Gegnern keine Chance ließ und sogar einen 30:0-Sieg verbuchte, geht als Favorit in das Duell. „Trotzdem ist uns natürlich klar, dass wir da nicht gegen einen Bundesligaverein spielen“, sagt Stoscheck. „Wir wollen das bestmögliche Ergebnis rausholen, am liebsten ein Unentschieden. Das wäre aber wahrscheinlich schon mehr, als man erwarten kann.“ Unabhängig davon sei das Spiel auf jeden Fall „eine ganz gute Konditionseinheit“, da die WSC-Frauen gerade erst wieder ins Training eingestiegen sind.
Carla Stoscheck liebt den Fußball
Der Werner SC belegt in der Kreisliga B aktuell Tabellenplatz fünf. Carla Stoscheck erhofft sich in der Rückrunde durchaus noch einen kleinen Sprung nach oben: „Die Top fünf sollten eigentlich das Mindeste für uns sein. Eigentlich sind wir mit allen Mannschaften bis auf Tabellenführer Rinkerode auf Augenhöhe.“
Sie selbst möchte mit ihren läuferischen Qualitäten auf der Sechser- oder Zehnerposition mithelfen, dass der Rest der Saison erfolgreich verläuft. Nach ihrem Urlaub und einer Nasen-OP war sie verspätet in die Spielzeit eingestiegen. „Ich habe schon überlegt, wann ich mich wieder auf den Platz trauen soll. Aber die Liebe zum Fußball ist einfach zu groß, um länger zu pausieren.“
Zudem sei die Atmosphäre im Team einfach gut: „Es macht richtig Spaß, mit der ganzen Mannschaft was zu unternehmen. Auch wenn es für den Trainer mit 15 Frauen vielleicht manchmal etwas anstrengend ist“, lacht sie. „Der sportliche Ehrgeiz ist trotzdem groß.“ Somit dürfte die Partie gegen Borussia Dortmund der perfekte Jahresstart für den WSC sein.
Schwere Verletzung schockt den Werner SC: Stammspieler droht nach Knochenbruch eine OP
„Er läuft bis zum Umfallen“: Interner Neuzugang überzeugt Janis Leenders beim Werner SC II
Spieler des Werner SC äußert deutliche Kritik: „Mir wurden zu viele Ausreden gesucht!“