Die Horror-Saison des SV Herbern samt Abstieg in die Bezirksliga hinterlässt große Spuren in der Mannschaft. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits einige Spieler ihren Abschied beim nun ehemaligen Landesligisten verkündet haben, folgt nun ein weiterer Abgang, mit dem die Beteiligten nicht gerechnet haben.
Ludger Staar, Sportlicher Leiter des SV Herbern, zufolge hat Fabian Hellmich bereits Monate zuvor seine Zusage für die nächste Saison gegeben. Deshalb staunte Staar nicht schlecht, als er von dem Wechsel des Abwehrspielers zum SV Hilbeck erfuhr: „Ich weiß nicht, was da passiert ist. Mich selber hat er darüber gar nicht informiert. Er hat mit Olli (Glöden, Trainer des SV Herbern, Anm. d. Red.) darüber gesprochen und mir ein paar Tage später eine Nachricht geschickt, dass er sich gerne von uns persönlich verabschieden möchte.“

Für den Sportlichen Leiter ein enttäuschender Verlauf der Dinge. „Im Moment ist es unglaublich, was auf diesen Ebenen da passiert, er ist ja auch nicht der Einzige gewesen. Es ist sehr enttäuschend und befremdlich“, macht Staar seinem Ärger Luft. Schließlich habe Hellmich bereits vor Monaten zugesagt und zu verstehen gegeben, wie wohl er sich in Herbern fühle.
Von den Gründen, die dann für ihn ausschlagend gewesen wären, habe der Sportliche Leiter nur Information von Oliver Glöden bekommen. Anscheinend seien das Studium und eine Stelle ausschlaggebend gewesen. Dafür sei der Standort Hilbeck praktischer als Herbern.
SV Herbern muss schnell handeln
Für Staar ist dennoch eine Sache klar: „Wenn man eine Zusage gegeben hat, sollte man die dann auch einhalten. Wir haben in Herbern ja keine Verträge, bei uns zählt das gesprochene Wort. Das sollte genauso viel Wert haben wie eine Unterschrift auf einem Blatt Papier.“
Nun befindet sich der SV Herbern in einer mehr als schwierigen Situation. Einen gleichwertigen Ersatz zu finden, scheint fast unmöglich, da Spieler sich bis 30.6. bei ihren Vereinen abmelden müssten, um zu wechseln. Danach kann der SV Herbern bis zum 31.7. noch Spieler holen, die momentan in keinem Verein angemeldet sind. „Sie haben noch zwei Wochen, um zu wechseln. Wen willst du jetzt noch ansprechen?“
„Es wäre fairer gewesen, wenn er schon vor Monaten gesagt hätte, dass er noch nicht weiß, was in Zukunft ist. Dann hätten wir besser planen können“, macht Staar deutlich. Nun sind die Verantwortlichen des SV Herbern gefragt, den Verlust ihres Verteidigers schnellstmöglich vergessen zu machen. Schließlich war gerade die Defensive der Herberner ein großes Problem der vergangenen Saison.
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