Vom SV Herbern zum FC Schalke 04 Südkirchenerin Lara Bolte (16) erfüllt sich einen Traum

Vom SV Herbern zu Schalke 04: Lara Bolte (16) erfüllt sich einen Traum
Lesezeit

Zu sagen, Lara Bolte sei dem Fußball verbunden, seit sie laufen kann, ist nicht ganz richtig. Denn die Südkirchenerin ist sogar noch länger mit dabei. Schon seit frühester Kindheit war die heute 16-Jährige in der Babyschale am Platz. „Ich wurde einfach immer mitgeschlört“, erzählt sie. „Mit dreieinhalb Jahren war ich dann Ballmädchen. Dann wollte ich aber auch selbst spielen.“ Das tat sie in dieser Saison beim SV Herbern, in der neuen Spielzeit wechselt Lara Bolte zum großen FC Schalke 04 – als erstes Mädchen aus der Gemeinde Nordkirchen überhaupt.

Angefangen hat aber alles in Südkirchen. Bei der JSG NordSüdCap trat Lara Bolte das erste Mal gegen den Ball, spielte hier bis zur C-Jugend bei den Jungen mit, bevor der Wechsel in die B-Mädchenabteilung beim SV Herbern folgte, die in der Bezirksliga den zweiten Platz belegten.

Wechsel zum SV Herbern

„Eine Schulfreundin hat in Herbern gespielt“, erzählt die defensive Mittelfeldspielerin. „Sie hat mir gesagt, ich solle doch mal vorbeikommen. Dann habe ich mir das ausgeschaut und mich total wohlgefühlt. Es ist eine Supertruppe.“

Auch sportlich läuft es lange rund. „Wir wurden Herbstmeister und haben nicht damit gerechnet“, sagt Lara Bolte. „Dann ist im Winter unsere Torhüterin ausgefallen. Da mussten dann andere ins Tor.“ Zu den „Auserwählten“ gehört dann auch die 16-Jährige. Letztlich läuft der SV Herbern als Zweiter ins Ziel ein. Kurz vor dem Ende der Spielzeit kommt dann der Kontakt zum FC Schalke 04 zustande. Ein Arbeitskollege von Lara Boltes Vater Rainer ist der ehemalige Schalke-Spieler Jörg Mielers. „Der hat mich dann angequatscht, ich soll es doch mal bei Schalke probieren.“

Also fährt Lara Bolte zum Probetraining nach Gelsenkirchen. „Da das Training mitzumachen, war unbeschreiblich“, sagt die Südkirchenerin. Sie rechnet dann gar nicht mit einer Zusage von Schalke, erhält die dann aber doch. „Ich bin nicht mit großen Erwartungen hingegangen. Als ich dann die Zustimmung erhalten habe, war ich das glücklichste Mädchen der Welt. Ich war baff, überwältigt.“

Auch die Familie ist glücklich. „Opa hat eine Träne verdrückt, er ist totaler Schalke-Fan“, erzählt Lara Bolte. Auch ihre Mutter hält es mit den Knappen, ihr Vater hingegen tendiert eher zum Schalker Erzrivalen Borussia Dortmund, allerdings ohne die Rivalität zu leben – im Gegenteil: „Hauptsache Ruhrgebiet“ sei das Motto ihres Vaters.

Großer Aufwand beim FC Schalke 04

Ganz ähnlich geht es auch Lara Bolte selbst: „Dortmund ist auch irgendwie mein Verein, aber natürlich bin ich für Schalke. Da habe ich mich am meisten wohlgefühlt.“ Nun also wird die Schülerin ziemlich viel Zeit in den Fußball investieren. Dreimal die Woche ist Training im mehr als 50 Kilometer entfernten Gelsenkirchen, hinzu kommen die Spiele am Wochenende. „Das ist ordentlich Fahrerei“, sagt Lara Bolte, „aber Papa unterstützt mich.“

Um bestens für die Königsblauen vorbereitet zu sein, macht sich Lara Bolte nun in ihrer Freizeit fit, wie sie sagt. Unter anderem Intervalltraining steht auf dem Programm. Bislang trainierte die 16-Jährige auch eine Mannschaft bei der JSG NordSüdCap. Zur neuen Saison wird das aber nicht mehr möglich sein, zu groß ist der Aufwand als Oberstufenschülerin, die bald ihren Führerschein macht und eben ganz nebenbei für den FC Schalke 04 spielt.

Abschied nehmen hieß es aber auch von ihren alten Mannschaftskameradinnen und ihren Mitspielern bei der JSG: „Da bin ich schon traurig, dass ich sie zurücklassen muss. Die Jungs aus meiner alten Mannschaft sind jetzt auch zu den Spielen gekommen“, erzählt Lara Bolte. Die werden sie wohl auch in Gelsenkirchen besuchen. „Das ist so was wie meine Fangemeinschaft.“

Diese gemischten Gefühle werden aber noch durch eine andere Emotion durchsetzt. „Ich bin sehr, sehr aufgeregt“, sagt Lara Bolte. Der Traum FC Schalke 04 wird Wirklichkeit.

SV Südkirchen verliert verletzungsbedingt langjährigen Spieler: Dem Verein bleibt er erhalten

Große Wechselübersicht: Die Sommertransfers der Mannschaften aus Selm, Olfen und Nordkirchen

SV Herbern geht weitere Jugendspielgemeinschaft ein: „Wir haben jetzt die Reißleine gezogen“