Gerade mal einen Monat ist es her, dass Enes Akyüz und Rachid Kaichouh sich vor dem Kreissportgericht trafen. Damals wurde eine angebliche Beleidigung des Kapitäns von Eintracht Werne gegenüber dem Schiedsrichter aus dem Spiel der Evenkämper gegen SVE Heessen II verhandelt. Das Sportgericht um den Vorsitzenden Michael Zahorodnyi entschied pro Akyüz und nahm die Rote Karte aus dem Spiel zurück. Die Beleidigung, Akyüz soll damals Kaichouh als „Affen“ beschimpft haben, habe es nicht gegeben, sagten mehrere Zeugen in der Verhandlung vom 14. September aus.
Vor fast zwei Wochen trafen sich Akyüz und Kaichouh dann wieder, diesmal aber ungeplant. Das Endergebnis: Der Eintracht-Spieler muss eine saftige Geldstrafe zahlen – wegen Beleidigung.
Kaichouh sei „im Ego gekränkt“
Am 8. Oktober traf Eintracht Werne nämlich auswärts auf die SpVg Bönen. Akyüz fiel in dem Spiel aus, stand aber als Linienrichter auf der gegenüberliegenden Seite der Bänke: „Ich war angeschlagen und dachte, dass ich als Co-Trainer rübergehe, damit ich von da ein bisschen coachen kann. Deswegen war ich nur Linienrichter“, so Enes Akyüz am Donnerstag. Damit war er als Offizieller auch im Meldebogen vermerkt. Vor dem Spiel der Evenkämper fand das Kreisliga-C-Spiel zwischen der SpVg Bönen II und TIU Rünthe II statt. Der Schiedsrichter war Rachid Kaichouh. Nach seinem Spiel blieb er am Platz und stellte sich während des Spiels der Eintracht an die Bande hinter Akyüz.
Dort kam es laut Enes Akyüz zu einem Wortgefecht zwischen den beiden: „Er hat gegen Heessen, als das mit der Roten Karte war, gesagt ‚Du wirst noch sehen, acht bis zehn Wochen lasse ich dich sperren‘ und dann hab ich ein bisschen sarkastisch gesagt ‚das war wohl nichts.‘“ Beleidigungen seien nicht gefallen, so Akyüz: „Ich bin keiner, der prompt Leute beleidigt. Ich habe eher das Gefühl gehabt, dass mein Freispruch ihn im Ego gekränkt hat.“ Nach dem Spiel habe Akyüz dann erfahren, dass Kaichouh einen Sonderbericht angefertigt habe.
Eintracht-Kapitän zeigt sich reumütig
Ein paar Tage später kam dann die Bitte um Stellungnahme des Kreissportgerichts. „Er hat da wohl eingetragen, dass ich ihm Schläge angedroht habe, ‚Sei froh, dass ich dir nicht eine klatsche‘, soll ich gesagt haben. Aber da standen ja überall Leute rum, ich bin nicht auf den Kopf gefallen und sag sowas, wenn so viele Leute da rumstehen“, verteidigt sich Akyüz. Rachid Kaichouh wurde von unserer Sportredaktion schon wegen früherer Recherchen nach von ihm geleiteten Spielen kontaktiert, lehnte eine Stellungnahme aber bislang immer ab. Daher ist der Hergang der Tat aus seiner Sicht nicht darstellbar.
In seiner Stellungnahme habe Enes Akyüz ebenfalls geschrieben, dass es ein Wortgefecht, aber keine Beleidigung gab. Dennoch verhängte das Kreissportgericht eine Strafe. Eintracht Werne akzeptierte laut Zahorodnyj die Geldstrafe an den Verein von 200 Euro für Akyüz wegen unsportlichem Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter.
Obwohl es keine Beleidigung gegeben habe, zeigt Akyüz sich am Donnerstag reumütig: „Ich zahle das von mir aus, auch selber, weil irgendeine Dummheit von mir steckt ja auch dahinter.“ Es sei nett vom Verein, dass sie die Strafe bezahlen wollen, sein eigenes Verhalten bezeichnet Akyüz im Nachgang als „unnötig“.
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