Es ist der 14. Mai 2023 gegen 16.50 Uhr: Schiedsrichter Luca-Noel Perschke hat gerade die Partie Eintracht Werne gegen SVF Herringen abgepfiffen. Absolutes Spitzenspiel in der Kreisliga A1 Unna-Hamm am drittletzten Spieltag. Herringen steht mit 66 Punkten auf Platz eins, Werne mit 65 auf Platz drei.
Eintracht Werne bekommt Strafe
Das Rennen um die Meisterschaft, es war nie enger. Beide Teams haben sich nach einem intensiven Spiel gerade mit 4:4 im Evenkamp getrennt, die Gemüter sind erhitzt, Fans stürmen den Platz, es kommt zu Wortgefechten, Schubsereien und Rangeleien, erzählt ein anwesendes Redaktionsmitglied nach Abpfiff. Doch scheinbar blieb es nicht dabei, so das Verbandssportgericht.
Denn das sprach am 3. November eine saftige Geldstrafe für Eintracht Werne aus: 2500 Euro soll der Verein wegen grob unsportlichem Verhaltens zahlen. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt, weil der Verein sich bislang noch nie sportrechtlich in Erscheinung getreten war.
Sollte Eintracht Werne sich demnach bis zum 10. November 2024 nichts mehr in der Richtung zu Schulden kommen lassen, wird die Strafe auf 1000 Euro reduziert. Immer noch ein dicker Batzen Geld für einen Verein wie Eintracht Werne.

Doch was war passiert? FLVW-Pressesprecher Christian Schubert erklärte auf Anfrage dieser Sportredaktion am Freitag (10. November), dass ein Zuschauer den damaligen Schiedsrichter Luca-Noel Perschke (Hammer SpVg) beleidigt habe. Mehr wollte man aufgrund von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz nicht mehr sagen seitens des Verbandes, der genaue Wortlaut ist also auch unklar. Der Zuschauer habe aber laut Schubert eindeutig Eintracht Werne zugeordnet werden können.
Perschke gilt als erfahren, pfeift inzwischen in der Landesliga. Dieser geriet in einer hitzigen Partie in der 83. Minuten in den Fokus und in die Kritik von Seiten Eintracht Wernes: Vor dem 3:4 für Herringen bekam Wernes Torwart Daniel Rafalski den Ball zwar in der Luft zu packen, verlor ihn aber wieder, woraus ein Tor resultierte.
Eintracht Werne auf Bewährung
Werne sah ein Foul an ihrem Keeper, der Schiedsrichter sah das nicht so. Am Ende glich Werne in der 90.+7 Minute noch durch Serkan Adas aus. Das sorgte zwar einerseits für Jubel bei Eintracht, aber eben auch für eine Eskalation nach Abpfiff.
Diese Sportredaktion hat Eintracht-Geschäftsführer Sascha Hilmer mit dem Urteil konfrontiert, dieser lehnte aber eine Stellungnahme erstmal ab: „Schwebendes Verfahren“, sagte er dazu nur. Der Grund: Eintracht Werne legt Einspruch gegen das Urteil von Verbandssportrichter Dr. Markus Seip.
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