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Eine Krise jagt die nächste: Der SV Stockum zerstört sich selbst
Meinung
Es läuft gerade alles schief beim SV Stockum. Die deutliche Derby-Niederlage gegen Eintracht Werne bildete dabei den vorläufigen Höhepunkt. Der Verein zerstört sich allerdings von innen.
Es waren bezeichnende Szenen nach dem Abpfiff. Gerade erst hatte der SV Stockum mit 0:9 im Derby desaströs gegen Eintracht Werne verloren. Nach dem Spiel diskutierten Spieler und Trainer im Mannschaftskreis lautstark - in erster Linie über sich selbst.
Natürlich war die Pleite gegen die Eintracht bitter. Und natürlich darf man so nicht verlieren. Aber das kann trotzdem mal passieren. Doch die Probleme der Stockumer sind in erster Linie intern.
Innerhalb der ersten fünf Spieltage gab es am Samstag nun bereits die zweite Krisensitzung beim SV Stockum. Ursache sind nach wie vor die aktuellen und vor allem anhaltenden Personalprobleme des A-Ligisten. Die scheinen derzeit nicht lösbar zu sein. Die engagierte sportliche Leitung hatte vor der Saison offenbar auf die falschen Spieler gesetzt. Die sind teilweise gar nicht erst angetreten, teilweise haben sie den Verein schon in der Vorbereitung wieder verlassen. Einige andere wiederum sind nicht fit oder verletzt.
Die Probleme sind aber aktuell wohl nicht aufzufangen - zumindest mit dem vorhandenen Personal. „Uns fehlt etwas, was da nachkommt“, analysierte Trainer Jürgen Welp treffend. Denn die Bereitschaft aus anderen Mannschaften scheint nur bedingt da zu sein, die Erste zu unterstützen. Zu all diesen Problemen tun die Rücktrittsüberlegungen von Welp ihr Übriges.
Noch ist in Stockum nichts verloren. Aber der A-Ligist muss aufpassen, dass er möglichst bald wieder in ruhigere Fahrwasser kommt - sonst steht der Verein nicht nur am Abgrund, sondern fällt auch runter.
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
