
© Johanna Wiening
„Viele eigene Baustellen“: Spieler von Eintracht Werne und Stockum sehen das Derby unterschiedlich
Fußball
Wenn Eintracht Werne und SV Stockum am Sonntag im Ligaspiel aufeinander treffen, ist das ein Derby - zumindest ortsbedingt. Zwei Spieler haben darauf allerdings unterschiedliche Sichtweisen.
Das Derby zwischen Eintracht Werne und SV Stockum hatte in den vergangenen Jahren mal mehr und mal weniger zu bieten. Vor allem aber hat das Spiel nur für ein paar Spieler einen Derby-Charakter. Für viele andere ist es eine Partie wie jede andere auch.
Auf dieser Seite steht auch Soufian Bhihi, Kapitän des SV Stockum. „Natürlich ist das Spiel irgendwie ein Derby“, sagt der Stockumer. „Aber für mich fühlt es sich irgendwie trotzdem an, wie jedes andere Spiel auch. Das ist aber sicherlich auch unserer Situation geschuldet.“
„Wir haben gerade genug eigene Baustellen in unserer Mannschaft“
Was Soufian Bhihi meint: Der SV Stockum hat nach dem verkorksten Saisonstart aktuell genug mit sich selbst zu tun. „Wir haben gerade genug eigene Baustellen in unserer Mannschaft“, sagt der Kapitän. „Aber auf die Partie freuen wir uns natürlich trotzdem.“
Dennoch weiß auch Soufian Bhihi: Eintracht Werne wird ein starker Gegner sein. „Wir wissen, dass sie zu den besten Mannschaften in der Liga gehören“, sagt der Kapitän. „Aber es ist ganz klar, dass wir es ihnen nicht einfach machen werden, wenn sie gegen uns spielen. Egal, wie gut die sind: Wir wollen ja trotzdem die drei Punkte.“
Drei Punkte will auch Marko Martinovic, Spieler von Eintracht Werne, am Sonntag mit nach Hause nehmen. Für ihn kommt auch ein bisschen Derby-Gefühl auf. „Es fühlt sich schon nach Derby an. Ich bin ja schon ein bisschen länger in Werne und kenne die Gegebenheiten“, sagt Martinovic.

Marko Martinovic hat schon einige Derbys miterlebt. © Jürgen Weitzel
Dennoch weiß er: Viele Spieler spüren die Besonderheit des Spiels nicht so sehr. „In beiden Mannschaften spielen viele, die eigentlich nicht aus Stockum oder Werne kommen“, so Martinovic. „Früher war die Stimmung noch besonderer. Aber heute ist es für viele wirklich ein Spiel wie jedes andere.“
Mit dem Derby hat Martinovic die Hoffnung, das vergangene Spiel gegen Herringen so schnell wie möglich zu vergessen. „Das war so bitter für uns“, sagt er. „Wir spielen fast 90 Minuten auf ein Tor, aber wenn du die Bude vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein.“
Das soll am Sonntag nun nicht passieren. „Wir haben in den nächsten drei, vier Spielen die Gegner, die zumindest auf dem Papier unten in der Tabelle stehen“, sagt Marko Martinovic. „Eigentlich sollten wir da keine Punkte verlieren. Aber das ist ja immer leichter gesagt als getan.“
Martinovic weiß ziemlich genau: Auch der SV Stockum ist nicht zu unterschätzen. „Wir fangen das Spiel ja bei 0:0 an“, sagt er. „Da wird auch Stockum besonders motiviert sein. Wenn man vorne liegt, wird es einfacher - aber da müssen wir dann ja auch erstmal hinkommen.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
